IRON TONGUE - The Dogs Have Barked, The Birds Have Flown
Mehr über Iron Tongue
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Neurot Recordings / Cargo
- Release:
- 24.05.2013
- Ever After
- Witchery
- Skeleton
- Moon Unbit
- Lioness
- 7 Days
- Said N Done
BLACK SABBATH 2.0 - nun sind sie am Zuge, Mr. Iommi!
Eine Band mit einem solch gewaltigen Vergleich direkt einmal unter Druck zu setzen, mag vielleicht nicht die feinste englische Art sein. Andererseits: Warum nicht direkt den Ringkampf eröffnen, wenn die Fäuste ohnehin schon fliegen? Die Parallelen zwischen dem IRON TONGUE-Debüt und Platten wie "Sabbath Bloody Sabbath" respektive "Technical Ecstasy" scheinen jedenfalls gewaltig, der Einfluss von Birminghams Fab Four mehr als bloß prägend. Und gerade in jenem Zyklus, in dem Butler, Osbourne, Iommi und ihr Session-Trommler sich nach mehr als 30 Jahren gemeinsamer Studio-Abstinenz (das halbgare Beiwerk des "Reunions"-Live-Albums mal herausdividiert) wieder mit einem neuen Werk vorstellen wollen, ist ein bisschen Konkurrenz sicher nicht verkehrt - vor allem nicht, wenn sie sich anschickt, den Maßstab für das Doom/Heavy-Rock-Jahr 2013 frontal und offensiv vor den Latz der Altstars zu knallen.
Die Qualitäten, die "The Dogs Have Barked, The Birds Have Flown" auszeichnen, sind jedenfalls genauso tief im Blues verwurzelt wie das legendäre Schaffenswerk der gezeichneten Briten. Ist der Opener 'Ever After' schon eine Demonstration in Sachen 70er-beeeinflussten Doom-Sounds, behaupten sich IRON TONGUE mit 'Witchery' und 'Skeleton' als eine jener Bands, die dem Erbe ihrer Vorbilder die höchste Ehre erweisen. Stark wie hier Riffs verschleppt und zu einer immensen Soundwand heraufgezogen werden, während der Bass nicht minder charakteristisch ins Geschehen eingreifen als die vier Saiten eines gewissen Geezer Butler. 'Moon Unit' mit seinen bluesigen Quertendenzen verlegt die Prioritäten in Richtung Classic Rock, pumpt das Ganze jedoch mit ausreichend Retro-Lava voll, damit hier erst gar nicht der Verdacht aufkommt, man könnte einen dezenten Richtungswechsel voranschieben. Und mit 'Lioness' und dem fast schon epischen Doomer '7 Days' manifestieren IRON TONGUE ein weiteres Mal die Ausnahmestellung als 2.0-Variante der englischen Kulttruppe. Lediglich der Rausschmeißer 'Said N Done' weicht ein bisschen von der Fährte ab und punktet mit eher relaxten Rock & Roll-Grooves. Ansonsten entpuppt sich die von NEUROSIS-Stammmischer Billy Anderson (MELVINS, SLEEP) produzierte Platte als Heavy-Rock-Hallelujah der ganz, ganz besonderen Art!
Anspieltipps: Ever After, Witchery, Skeleton, Moon Unit
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes