IRONSWORD - Servants Of Steel
Mehr über Ironsword
- Genre:
- Epic Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Alma Mater Records
- Release:
- 24.01.2020
- Hyborian Scrolls
- Rogues In The House
- Upon The Throne
- The Tower Of The Elephant
- In The Coils Of Set
- Red Nails
- Gods Of The North
- Son Of Crom
- Keepers Of The Crypt
- Black Colossus
- Isle Of The Damned
- Servants Of Steel
Großartiger Einstieg in das Epic-Metal-Jahr 2020!
Nach dem tragischen Ableben von Mark Shelton braucht unsere Welt umso mehr IRONSWORD. Ich höre "Servants Of Steel" quasi auf Dauerrotation, seit das Scheibchen mit der Post aus Portugal hier eingetrudelt ist, und ich muss sagen: Ich habe mich mehrmals bei der Frage ertappt, ob ich hier nicht doch MANILLA ROAD höre. Sehr deutlich sind die Einflüsse von Mark und seinen Jungs zu hören - beim Songwriting sowieso, aber selbst beim Drumming meine ich, mich an die Heroen aus Wichita erinnert zu fühlen. Und der Gesang könnte natürlich auch vom Hellroadie stammen. Dass er bei zwei Songs als Gastsänger fungiert ('Rogues In The House' und 'Red Nails') ist dabei naheliegend.
Alle Texte basieren auf den Kurzgeschichten von Robert E. Howard. Somit gibt es grandioses KIT-Futter für alle Fans des epischen Metals. IRONSWORD war schon immer eine der stärksten jungen Epic-Metal-Bands (wobei "jung" natürlich relativ zu sehen ist - sie sind seit 25 Jahren aktiv). Trotzdem gefällt mir "Servants Of Steel" noch besser als die Vorgänger. Hier gibt es wirklich Epic Metal auf allerhöchstem Niveau, und das mag nach dem Fabeljahr 2019 schon etwas heißen. Wer seinen epischen Metal am liebsten in der rauhen Schule genießt, also eher an WRATHBLADE, BATHORY oder RAVENSIRE denkt als an VISIGOTH oder ATLANTEAN KODEX, der kann diese Scheibe bedenkenlos kaufen. Glaubt mir: Ihr werdet das Werk lieben. Dass das ganze Album Mark Shelton gewidmet ist, versteht sich von selbst.
Nach dem offensichtlich von MANOWAR inspirierten Intro folgt mit 'Rogues In The House' eine düstere Nummer, die natürlich mit den Hellroadie-Vocals punkten kann. Der flotte Banger 'Upon The Throne' erinnert an etliche MANILLA ROAD-Hits, gerade auch dank der unterschiedlichen Gesangsstile. Diese Nummer dürfte live eine Granate sein! Der 'Tower Of The Elephant' bietet dann klassischen epischen Metal mit gefühlvollem Gitarrensolo. Auch das mystische Solo bei 'In The Coils Of Set' kann mich mitreißend. Generell ist die Gitarrenarbeit für diese Art rauhen, ruppigen Epic Metal auf dieser Scheibe enorm gelungen. Auch bei 'Red Nails' gibt es wieder Hellroadie-Gastgesänge, und man steckt mitten im MANILLA-Flair. Mag sein, dass manche hier fehlende Eigenständigkeit bemängeln, aber da MANILLA ROAD Geschichte ist, finde ich es schön, hier noch mal so authentisch und so tief in die Materie einsteigen zu können.
Mit 'Gods Of The North' gibt es wieder schön archaischen Metal, der so auch von BATTLEROAR stammen könnte und an die unproduzierteste Phase von MANILLA ROAD erinnert; durch die Chöre ist ein leichter MANOWAR-Einfluss kaum zu leugnen. Bei 'Son Of Crom' überzeugt das Drumming, das zwar nicht ganz Neudi-Level erreicht, aber trotzdem wirklich eigenständig und gleichzeitig Wichita-lastig klingt. 'Keepers Of The Crypt' erinnert wieder an "Voyager"-Zeiten (nein, nicht STAR TREK). Da das eine meiner liebsten Phasen der Kansas-Heroen war, geht mir hier förmlich das Herz auf. Mega fett kommt dann der 'Black Colossus' daher und wälzt mit wummerndem Bass alles nieder. 'Isle Of The Damned' könnte sich so auch eins zu eins auf der "Mystification" finden. Leicht angethrashter Epic Metal also, mit Tempo und viel Energie. Während ich diesen Song höre, wird mir noch mal sehr deutlich: 95% der Metalheads werden mit dieser Musik absolut überhaupt nichts anfangen können. Aber die wenigen Kenner, die den Underground lieben und im epischen Metal eine seiner edelsten Spielarten erkennen, werden sich vor dem Thron niederwerfen müssen und das eiserne Schwert gen Himmel recken. Denn der epische Metal lebt, er ist kraftvoll und lebendig. Dass mit 'Servants Of Steel' der größte Ohrwurm zum Schluss gesetzt wird, sagt alles über die Klasse dieser Scheibe aus. Ein echter Hit, der mitreißend ist und auch live einen grandiosen Gig beenden könnte.
Up the Hammers, Leute - das hier ist die Scheibe, die nach "To Kill A King" hätte folgen dürfen. Wer MANILLA ROAD vermisst, muss dieses Alben zwingend verhaften. Alle, die ihren Metal sehr traditionell, roh und episch mögen, werden hier ebenso wenig vorbei kommen. Wer dagegen sein Methorn zu Schunkelmelodien schwingt und dazu seinen Kilt trägt, braucht hier sicher keine Minute seines Lebens verschwenden.
Anspieltipps: Upon The Throne, Gods Of The North, Isle Of The Damned, Servants Of Steel.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer