IRRLYCHT - Irrlycht
Mehr über Irrlycht
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Blackmoon
- Release:
- 11.04.2007
- Siechtum
- Black Wolfish Hate
- Urangst
- Der stumme Schrei
- From The Pagan Vastlands (BEHEMOTH-Cover)
Mit der Debüt-MCD "Irrlycht" von den gleichnamigen Heidelbergern ist ein neues Schmuckstück im Black Metal Underground entstanden. Grundlage war die Asche der Underground-Götter GEWEIH, die sich 2003 auflösten, von denen sich aber Isegrimm (Gesang) und Nordger (Gitarre, ehemals Harr-Nidhögg) weiter zu ihrer Musik berufen fühlten.
Als Session Drummer wurde Fafnir von AASKEREIA, als zweiten Gitarristen Moorgeist von WINTERTHRONE und als Basser Zimurgh ins Pröberäumchen gezerrt. Die Arbeit konnte nun losgehen. Und sie sollte verdammt gut werden ...
Wie sehr wenige Black-Metal-Bands schaffen es IRRLYCHT, besonders durch ihre fiesen, sägenden, aber trotzdem melodischen Gitarrenläufe und Isegrimms kranke Keifstimme, die sich auch mal in tiefe Groll-Gefilde herablässt, eine klirrend kalte Atmosphäre zu schaffen, die den Hörer schon beim ersten Durchlauf zu packen weiß und keine schlechte Produktion benötigt. Speziell die Gitarrenklänge, die einen ganz besonderen dumpfen aber trotzdem kreissägenartigen Klang haben, tragen nicht gerade wenig dazu bei. So bescheuert es sich auch in einem Black-Metal-Review anhört, aber es klingt einfach "erfrischend" neu.
Aber auch ein Abschweifen in andere Genres, wie es beispielsweise 'Black Wolfish Hate' mit seinen eher thrashigen Dauerdrumming schafft, ist möglich. Dies verleiht dem Ganzen noch das gewisse i-Tüpfelchen.
Insgesamt hält sich die MCD sehr abwechslungsreich und bietet bei jedem Song gewisse Höhepunkte, die sich in besonders eingängigen Refrains und/oder in speziellen Keif-Drum-Gitarren-Kombinationen widerspiegeln. Diese haben es wirklich in sich und dürften die ein oder andere Gänsehaut auslösen.
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass IRRLYCHT keine infantilen Satansbotschaften herausschreien, sondern sich textlich an den Themen Misantrophie und Hass anlehnen, welche durch den unverkennbaren Spielstil der Band besonders gut untermalt werden.
Absoluter Höhepunkt der MCD ist der Song 'Urangst'. Dieses langsame Meisterwerk schafft es, eine Atmosphäre aufzubauen, die derart intensiv und ergreifend ist, dass jegliche Kritik, die irgendwer je an dieser Scheibe hatte oder haben wird, schlichtweg erblasst. Sollte jemand Erektionsprobleme haben, dem sei nahegelegt, diesen Song einmal intensiv anzuhören. Die Probleme werden danach nie wieder auftreten.
Das recht gut gewordene BEHEMOTH-Cover 'From The Pagan Vastlands' gibt's als Schmankerl dazu. Auch wenn es gar nicht nötig gewesen wäre, da die Scheibe schon mit den eigentlichen Material absolut abgerundet klingt.
Sollten IRRLYCHT ihre Qualität beibehalten, wird das erste Album der Jungs der absolute Knüller werden. Ich bin jedenfalls gespannt.
Anspieltipps: Siechtum, Urangst
- Redakteur:
- Sebastian Schneider