IRRLYCHT - Wolfish Grandeur
Mehr über Irrlycht
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 27.08.2021
- Intro/Belebung Ymirs
- Gaias Niedergang
- Drohende Schatten
- Zweige des Zweifels
- Perlmutt - Der Lohn des Sisyphos
- Wolfish Grandeur
- euchten der roten Stille/Epitaph (Outro)
Was lange währt...
Der Sommer 2021 zeigt sich von seiner herbstlichen Seite: Es ist kühl, die Tage werden kürzer und der Regenschirm kommt öfter zum Vorschein als die Sonnenbrille. Das Gute daran ist, dass Black-Metal-Scheiben wie beispielsweise "Wolfish Grandeur" von dieser Atmosphäre profitieren und uns ein durchaus passendes Klangbild bieten. Die Jungs von IRRLYCHT kommen aus dem schönen Heidelberg und haben das letzte Mal vor rund zehn Jahren mit ihrem Debüt "Schatten des Gewitters" von sich hören lassen. Es ist also allerhöchste Zeit, dass die Mannen um Frontmann Isegrimm und Nordger an der Klampfe zum nächsten Paukenschlag ausholen.
Und dieser ist deftig und hat mit einer Spielzeit von 66 Minuten die schwarzmetallische Vollbedienung zu bieten. Hasserfüllte Vocals, die überraschenderweise auch mal höher und mal klarer eingesetzt werden, eine durch viele Tempowechsel geschaffene Dynamik und pechschwarze, triste und einprägsame Melodien, die sämtliche Hoffnungen im Keim ersticken lassen. "Wolfish Grandeur" ist ein Album, das von seiner dichten, fast schon depressiven Aura lebt und durch viele kleine Feinheiten auch nach mehrmaligem Durchhören noch für Aha-Erlebnisse sorgt. Ich vermute, vor 25 Jahren wäre "Wolfish Grandeur" zu einem deutschsprachigen Black-Metal-Klassiker geworden.
Heute reicht es zumindest für eine einstündige Finsternis, die mit 'Intro/Belebung Ymirs' sehr gut eingeleitet wird, durch den 'Gaias Niedergang'-Klagegesang sehr viel Gehalt erfährt, mit 'Zweige des Zweifels' Melodien voller Unbarmherzigkeit und Hass vorweisen kann, einen sehr passenden Stellvertreter in Form des Titelstücks und mit 'Leuchten der roten Stille/Epitaph (Outro)' ein Düster-Feuerwerk par excellence ans Ende gepackt hat. In Summe passen die einzelnen Mosaiksteinchen hervorragend zu einem großen Szenekunstwerk: Artwork, die deutschsprachigen, unorthodoxen Vocals, die massiven Riffwände, die klirrend kalte Atmosphäre und Melodien, die durch Mark und Bein gehen. Gerne mehr davon, meine Herren.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp