ISELDER - Gogoniant
Mehr über Iselder
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Marwolaeth Records
- Release:
- 15.09.2024
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Rau, dreckig, aber auch arg uninspiriert!
Die Interpretation puristischen Black Metals ist bei ISELDER sicherlich nicht genretypisch: Das walisische Soloprojekt um den nicht ganz unumstrittenen Mastermind Gofid mag es auch diesmal lieber etwas ungestüm und vor allem unkonventionell, liebt es vornehmlich sehr rau und dreckig, findet aber auch auf dem neuen Silberling nicht so recht den Anschluss an den europäischen Underground.
Dies liegt zum einen daran, dass sich ISELDER in der Tradition von Acts wie VENOM und HELLHAMMER sieht und deren rumpeligen Sound auch phasenweise übernimmt, dabei aber auch Elemente aus dem Old-School-Thrash und dem etwas derberen Death Metal aufnimmt, die sich irgndwie nie so recht mit dem gemeinen Scharmützel schwarzmetallischer Natur anfreunden möchten. Die Arrangements sind relativ unspektakulär und fußen zumeist auf relativ lahmem Midtempo-Riffing, die gesangliche Performance ist relativ bescheiden und kann die gelegentliche Intensität des Gitarrensounds in keinster Weise kontern, und auch die vereinzelten Vorstöße in den Doom-Bereich glücken kaum, weil atmosphärisch auf "Gogoniant" vergleichsweise wenig geschieht. Es mag zwar so sein, dass die jüngeren Releases in der DARKTHRONE-Diskografie und der etwas groovigere Teil des 2000er-Katalogs von SATYRICON einzelne Eckpunkte im Treiben des walisischen Ein-Mann-Projektes geprägt haben, aber qualitativ kann ISELDER hier nicht mal ansatzweise mithalten, vor allem eben wegen der relativ blutleeren Performance.
Nichtsdestotrotz: Dass die Black-Metal-Szene in Wales aktiver als eigentlich gedacht ist, nimmt man mit Freude zur Kenntnis und nutzt dabei auch gerne mal die Gelegenheit, das spezialisierte Label Marwolaeth Records in Augenschein zu nehmen. "Gogoniant" ist nämlich nicht das Aushängeschild der kleinen Plattenfirma, sondern eher einer der schwächeren Releases im bis dato noch recht überschaubaren Gesamtkatalog.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes