ISKALD - Shades Of Misery
Mehr über Iskald
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Indie Recordings / Plastic Head
- Release:
- 06.07.2007
- Hymn Of Desolation
- The Shadowland
- Eden
- Lokes Dans
- Då Gjallarhorn Song
- Pesten
- Shades Of Misery
- Warriors Of The Northern Twilight
- When Hell Freezes Over
Dass eine Band mit dem schönen Namen ISKALD nur aus dem ebenso schönen Norwegen kommen kann, ist eh klar. Genauer gesagt aus dem noch etwas kälteren Sortland im Norden des langen Reiches. Das Debütalbum "Shades Of Misery" wurde anno 2006 von den beiden fast noch jugendlichen Bandgründern eingezimmert, die damals grade mal zwanzig Jahre alt gewesen sein dürften. Dafür kracht das Scheibchen im Übrigen sehr ordentlich und so ist es durchaus gerechtfertigt, dass die ursprünglich limitierte Eigenpressung nun durch das Norge-Spezialisten-Label Indie Recordings neu aufgelegt wird.
Was wir zu hören bekommen ist dynamischer, ziemlich melodischer Black Metal mit starker Thrash-Schlagseite, der manchmal eher nach Schweden als nach Norwegen klingt. Richtig schön sind die Arrangements, besonders wenn wie bei 'Eden' das flotte, mitreißende Riffing mal getrageneren, ruhigeren Passagen Platz machen muss. Bei 'Lokes Dans' grüßen dann mal etwas ohrenfälliger die mittleren SATYRICON und älteren ENSLAVED, so dass wir hier definitiv beim "Norsk Sound" angelangt sind, ist das Gebotene doch deutlich aggressiver und harscher als zuvor, aber niemals ohne die Melodie zu vernachlässigen. Großartig ist auch das episch-melodische 'Då Gjallarhorn Song' geraten, das einiges von frühen bis mittleren DIMMU BORGIR hat, aber auch die Göteborg-Schule tangiert und von einem fantastischen Gitarrenlead im letzten Drittel geziert ist. Die ebenfalls melodisch geprägte Speed-Keule Marke "Umeå" regiert beim starken Neunminüter 'Pesten', der aber ebenfalls ein wunderbar getragenes Mittelstück mit klarem Erzählgesang und melancholisch ausklingenden Gitarren enthält.
Wenn ich das Gehörte mehrmals Revue passieren lasse, dann bleiben die folgenden Haupteindrücke: Zum einen ist es sehr bemerkenswert, wenn eine so junge Band nach so kurzer Zeit des Bestehens bereits ein so gut ausgetüfteltes Scheibchen eintüten kann, das auch noch sehr sauber (manchen Blackies sicher zu sauber) tönt und sich auch in punkto Songwriting nicht allzu sehr hinter etablierten Truppen verstecken muss. Zum anderen fehlt es aber doch noch ein bisschen an der ureigenen Duftmarke. Aber wir wollen von den Newcomern auch nicht allzu viel verlangen. So bleibt das starke Debüt einer interessanten jungen Band, die noch am unverkennbaren Profil wird arbeiten müssen, der aber durchaus viel zuzutrauen ist. Für Fans melodischen Black/Death Metals sicher kein Fehlgriff!
Anspieltipps: Lokes Dans, Då Gjallarhorn Song, Pesten
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle