ISOBAR - II
Mehr über Isobar
- Genre:
- Instrumental / Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Trope Audio / Just For Kicks
- Release:
- 04.03.2022
- Short Story Long
- Obstination
- Social Meteor
- Eigengrau
- Zed The Exhaler
- The Jury Of Ten Men Suite
- (1. The Suppressor Of The Archives)
- (2. The Impaler Of Distortions)
- (3. The Impersonator Of Sorrows)
- (4. The Image Motivator)
- (5. The Squire Of Reason)
- Flannel
Auch ohne musiktheoretischem Wissen konsumierbarer Instrumental-Prog.
Instrumentalmusik dürfte nach wie vor nicht unbedingt jedermanns Sache sein, und wird wohl auch in nächster Zeit nicht zwingend ein auf Mainstream geeichtes Publikum ansprechen. Das gilt aber wohl auch für jene Version von getragenem Prog Rock, der in den 70ern schwer angesagt war, längst aber zu einem Spezialisten-Thema geworden ist. Jene Klientel, die sich dagegen sowohl für ausladende Kompositionen im Stil früher GENESIS, GENTLE GIANT oder KING CRIMSON erwärmen kann, und zudem kein Problem damit hat, ohne Gesang auszukommen, sollte sich den Namen ISOBAR definitiv notieren.
Die aus dem kalifornischen San Jose stammende Formation hat auf ihrem zweiten Longplayer (das selbstbetitelte Debüt erschien im August 2020, ist mittlerweile aber vergriffen) nämlich exakt diese Klänge zu bieten. Und das erfolgt nicht nur spieltechnisch überaus kompetent, sondern zudem auch abwechslungsreich und vielschichtig. Verstärkt um den Schweden Mattias Olsson hinter dem Drum-Kit, lassen Bassist Jim Anderson, Gitarrist Malcolm Smith und Tastenhexer Marc Spooner jedoch auch immer wieder erkennen, dass sie keineswegs im Schilde führen, lediglich ihre handwerklichen Fähigkeiten zur Schau zur stellen.
Ebensowenig, dass ISOBAR vorwiegend für Absolventen diverser Konservatorien oder Musikhochschulen aufgeigt, sondern sehr wohl auch für Musikkonsumenten ohne besondere musiktheoretische Kenntnisse. Schließlich ist nämlich "II" bei aller Virtuosität auch anzuhören, dass die Scheibe aus purem Spaß an der Sache entstanden ist. Dazu passt auch, dass sich ISOBAR auch stilistisch keine Grenzen gesetzt hat. In 'Obstination' etwa hält durch den zusätzlichen Einsatz einer Trompete und eines Saxophons eleganter Jazz Einzug ins Geschehen, während die in Tradition von Rick Wakeman oder Keith Emerson angelegten Keyboard- und Bombast-Passagen ab und an auch für dezentes Mittelalter-Flair sorgen.
Von Letztgenanntem ist vor allem das fünfteilige, in Summe knapp 20-minütige 'The Jury Of Ten Men Suite' geprägt, mit dem die Herrschaften wohl durchaus auch als Soundtrack-Lieferanten für entsprechende Streifen eine gute Besetzung abgeben würden.
"II" Sollte man also definitiv gehört haben, sofern man sich zu traditionell angelegtem Prog Rock hingezogen fühlt, und auf Gesang auch mal verzichten kann.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer