ISOLE - The Calm Hunter
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2014
Mehr über Isole
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Cyclone Empire (Soulfood)
- Release:
- 28.11.2014
- The Calm Hunter
- Dead To Me (The Destroyer Part I)
- Into Oblivion
- The Eye Of Light
- Perdition
- Alone In Silence
- My Regret (The Destroyer Part II)
Mariä Lichtmess unter weinendem Himmel - Schwedischer Epic Doom zum Niederknien
Es gibt wohl keine bessere Jahreszeit für feierlich-schwelgerischen Epic Doom, oder? Folglich rennt "The Calm Hunter" bei mir schon mal offene Türen ein. Dieses elegant und stimmungsvoll verpackte Scheibchen ist das bereits sechste Studio-Album der schwedischen Formation ISOLE, die sich in einschlägigen Kreisen bereits einen hervorragenden Namen erspielt hat. Bei ISOLE handelt es sich ja sozusagen um die Zwillingsband von EREB ALTOR; mit Crister Olsson, Daniel Bryntse und Jonas Lindström sind wieder gleich drei Musik auf "The Calm Hunter" zu hören, die auch für die Gävler BATHORY-Verehrer aktiv sind. Schlagwerker Jonas wurde allerdings kurz nach den Aufnahmen durch einen Herrn namens Victor Parri ersetzt. Neu an Bord gegenüber dem starken Vorgänger "Born From Shadows" ist seit dem letzten Jahr Basser Jimmy Mattsson von den Prog-Extremisten LOCH VOSTOK.
Dieses frische Blut hat dem ISOLE-Sound hörbar gut getan. Nicht dass sich an den Eckpfeilern der Musik etwas geändert hätte: die werden immer noch von herrlich druckvollen Lava-Riffs und wunderschönen, melancholisch dahin strömenden Gesangsharmonien gebildet. Die erhabene, schwermütig-sakrale Grundstimmung darf dazu natürlich auch nicht fehlen, und die kriegt derzeit kaum jemand besser hin. Mit dem Titelsong gelingt der Einstieg in "The Calm Hunter" ganz hervorragend; diese Nummer erinnert mich sehr an die Frühwerke von WHILE HEAVEN WEPT und steckt deren doch etwas zähes letztes Album locker in die Tasche. Mit 'Dead To Me' folgt ein hymnischer Oberkracher vor dem Herrn mit fantastischen Ohrwurm-Melodien, der sich vor den Großtaten stilistisch vergleichbarer Bands wie CANDLEMASS und SOLITUDE AETURNUS sicher nicht verstecken muss. Doch ISOLE macht im weiteren Verlauf von "The Calm Hunter" noch viel mehr als nur bekannte Standards perfekt zu bedienen. Die Band flicht mehr denn je und sehr geschickt bereichernde Elemente aus Progressive Rock und Doom-Death ins Klangbild ein und scheut auch vor gelegentlichen Tempo-Eruptionen nicht zurück. Somit bleibt dieses Album über die gesamte Spielzeit hinweg spannend und mitreißend.
Aus meiner Sicht muss man den Namen ISOLE längst in einem Atemzug mit den oben erwähnten ganz Großen des Epic Doom-Genres nennen. "The Calm Hunter" ist ein Album zum anspruchsvollen Genießen, zum Zurücklehnen und Zuhören. In der richtigen Stimmung kann man ganz tief in diese Musik eintauchen und sich wunderbar darin verlieren. Für ausgesprochene Doom-Liebhaber führt definitiv kein Weg an dieser Scheibe vorbei. Aber auch alle anderen aufgeschlossenen Musikliebhaber mit einer Schwäche für traurige Schönheit sollten sich auf das Abenteuer ISOLE einlassen. Ihr werdet es nicht bereuen!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Martin van der Laan