ISTAPP - Ljusets Förfall
Mehr über Istapp
- Genre:
- Black Metal
- Release:
- 06.06.2006
- Bortgång Av Alvrödul / Ljusets Förfall
- Fjällhöga Nord
- 1160 (Miovik)
Nach einem knappen Jahr sind die Eiszapfen aus Schweden zurück mit ihrem zweiten Streich, der auf den Namen "Ljusets Förfall" hört. Erinnert vom Titel her etwas an den DIMMU BORGIR-Klassiker 'Alt Lys Er Svunnet Hen', und auch als musikalischer Einfluss mag deren Frühphase ein bisschen Relevanz haben. Im Vergleich zum Vorgängerdemo ist dieser Zweitling ein gutes Stück straighter und direkter ausgefallen. Man erkennt aber noch immer, dass hier ISTAPP am Werke sind, und auch die grundsätzliche Ausrichtung hat nicht zu sehr verändert. Es regiert noch immer kalter, klirrender Black Metal, der jedoch inzwischen mehr von seiner Atmosphäre auf die Gitarrenmelodien aufbaut als auf die Keyboards, die zum Beispiel beim eröffnenden Titelstück 'Bortgång Av Alvrödul / Ljusets Förfall' gänzlich in den Hintergrund treten. Das Schlagzeug klingt dafür, dass man nun einen Schlagzeuger aus Fleisch und Blut im Line-up aufführt, immer noch verdächtigst nach Drumcomputer, aber wirklich stören tut es mich auch dieses Mal nicht. Schön sind hingegen die Windsamples zwischen den rasenden Gitarrenattacken und die gnadenlos rockende Bridge.
Beim zweiten Stück 'Fjällhöga Nord' kehren die Keyboards zurück; im Intro dominant, danach weiter im Hintergrund. Die Arrangements sind hier melodischer und auch im Gitarrenbereich geht die Reise mehr in Richtung des moderneren, melodischeren Schwarzmetalls, als es noch auf dem Debüt der Fall war. Gut gelungen ist hier der bewährte Wechsel zwischen Keifen in den Versen und klaren Chören im Refrain. Das dritte und letzte Stück '1160 - Miovik' ist sehr kraftvoll und kompromisslos, rattert sehr schön im verschärften Midtempo durch die Winterlandschaft und verzichtet völlig auf epische Zwischenspiele und klaren Gesang.
Alles in allem ist zu sagen, dass ISTAPP mit "Ljusets Förfall" ihre kompositorische Klasse bestätigen, denn auch hier bleiben die Songs schon nach kurzer Zeit hängen und entfalten ordentliches Potential. Der Überraschungseffekt des Debüts ist ein wenig verloren gegangen, und auch der augenzwinkernde Aspekt ist heute weniger offensichtlich (kein Astrid-Lindgren-Sample!). So lässt sich festhalten, dass mit dem zweiten Demo die Eigenständigkeit und die Ausnahmestellung von ISTAPP ein wenig gelitten haben. Dennoch sind sich die Jungs musikalisch treu geblieben und haben verdammt coole Songs im Repertoire. Jetzt wird es nur noch Zeit, dass man den Drumcomputer endgültig einmottet und sich im erweiterten Line-up dran macht, ein richtiges Album einzuspielen. Interessenten für das Demo sei gesagt, dass es dieses Mal auf sechzig Stück limitiert war, dafür aber erneut komplett und kostenlos zum Download bereit gehalten wird.
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle