IVANHOE - Lifeline
Mehr über Ivanhoe
- Genre:
- Progressive Metal
- Label:
- Silverwolf/SPV
- Release:
- 26.09.2008
- Lifeline
- Mad Power
- Schizophrenic
- Suffering
- Angels Hologram
- Time Machine
- Finally
- You'll Burn
- Cheops
Kurz vor einer potentiellen Nennung in der "Was wurde eigentlich aus ...?"-Kategorie heben IVANHOE endlich den "Walk In Mindfields"-Nachfolger aus der Taufe, mit dem die "deutsche Antwort auf DREAM THEATER" vor über drei Jahren ihre überraschende Auferstehung feierte. Ein gewisser Mischa Mang ersetzte seinerzeit den 1998 ausgestiegenen, heutigen BRAINSTORM- und SYMPHORCE-Sänger Andy B. Franck, und Mischas klassisch geprägte Stimme (angeworben wurde er, als er beim Musical "Jesus Christ Superstar" mitwirkte, wo Bandgründer Achim Welsch als Soundtüftler beschäftigt war; außerdem steht er bei DREAMSCAPE in Lohn und Brot) sorgte in Verbindung mit den neuen, nahezu ausfallfreien Songs in der Prog-Metal-Szene für einiges Aufsehen. Entsprechend hoch ist die Erwartungshaltung an "Lifeline", die jedoch - soviel vorweg - nicht ganz befriedigt wird.
Was weniger an der Leistung der sechs Bandmitglieder liegt, sondern vielmehr daran, dass nicht alle der neun Tracks richtige Oberknaller geworden sind - eben weil sie dafür viel zu viel knallen. Dem rockigen Opener und Titeltrack fehlt es an Eingängigkeit, und auch die schon etwas melodischeren Gesangslinien des düsteren 'Mad Power' reißen nicht wirklich mit. Das bessert sich zum Glück beim entspannt groovenden 'Schizophrenic', wo Mischa sich wesentlich freier entfalten kann - das enge "Metal-Korsett", welches ihm beim leicht thrashigen 'Suffering' bis auf einen kurzen, emotionalen Ausbruch erneut angelegt wird, liegt ihm nämlich eher weniger. Richtig glänzen darf er bei der dramatischen, äußerst leidenschaftlich interpretierten Ballade 'Angels Hologram', und auch der Refrain des wieder sehr viel schnelleren 'Time Machine' geht gut ins Ohr. Das hymnische und gleichzeitig sehr abwechslungsreiche 'Finally' ist ein weiteres Highlight der Platte, die in der zweiten Hälfte merklich an Tiefgang gewinnt. So stellen auch die letzten beiden Titel - das knackige Prog-Metal-Epos 'You'll Burn' und das finale, bombast-geschwängerte 'Cheops' - das erste Drittel der Scheibe in Sachen Songaufbau, Spannungsbogen und Melodien mit Wiedererkennungswert locker in den Schatten. Mehr davon, und "Lifeline" wäre von vorne bis hinten überzeugend.
Anspieltipps: Schizophrenic, Angels Hologram, Finally, Cheops
- Redakteur:
- Elke Huber