IVORY NIGHT - The Healing
Mehr über Ivory Night
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Aarrgh Records (H'ART)
- Release:
- 19.11.2010
- Cashflow
- Mary 1AM
- QMF 08/15
- Concrete Smile
- Fly By Night
- New Asylum
- Panic Room
- Neo Nation
- Love Long Dead
- The Blinded
- The Cell 2.0
- The Healing
- Popstar (Bonus)
IVORY NIGHT - eine der verheißungsvollsten Metalkapellen in Deutschland.
Ihre Heimatstadt Kaiserslautern ist fußballerisch endlich wieder in der ersten Liga angekommen und auch IVORY NIGHT haben das Ziel, nach vorne zu stoßen. Mit großem Potential ausgestattet ist man dabei, dem Status einer Nachwuchsband zu enteilen und die Winde dafür erscheinen günstig. Mit leicht bekömmlichem, facettenreichen Power Metal ist die aktuelle Veröffentlichung "The Healing" ein gutes Schiff und durch das hohe, musikalische Niveau stimmt auch die Ausstattung, um neue Ufer befahren und Länder erobern zu können: Die Segel sind gesetzt!
Drei Jahre hat es nun gedauert, ehe das Nachfolgewerk für "Machine" in die Verkaufsregale befördert werden konnte. In dieser Zeit war die Band jedoch nicht untätig und hat sich auch stilistisch weiterentwickelt. So sind nach wie vor viel Metal und einige Prog Elemente präsent, aber auch Pop-Einflüsse, groovige Stellen oder melodische Rocksongs tauchen vermehrt auf. Die Instrumente sind sehr gut aufeinander abgestimmt und weder zu sehr aufgeblasen noch zu glattgebügelt. "The Healing" klingt lebendig und da man heutzutage nicht ohne die Hilfsmittel eines Computers auskommt, wurde hier ein guter Mittelweg gefunden. Deutlich wird dies am Schlagzeug, das nicht gesetzt und programmiert klingt. IVORY NIGHT sind etwas schwierig einzuordnen, aber für jemanden, der sie noch nicht gehört hat, kann als grobe Richtlinie IRON MAIDEN trifft IN FLAMES herhalten. Positiv ist in erster Linie zu werten, dass IVORY NIGHT eigenständig klingen und einen variablen Sänger mit Wiedererkennungswert haben. Außerdem ist die Gitarrenarbeit absolut lobenswert - Tilmann Ruby und Patrick Fuchs sind wirklich ein tolles Gespann. Insgesamt bewegen sich die Pfälzer damit auf einem sehr ordentlichen Level und werden Erwartungen gerecht. Die Hit- und Melodiedichte ist enorm und Lieder wie 'QMF0815', 'New Asylum', 'Panic Room' oder 'Neo Nation' können begeistern – derartige Songs müssen erst mal geschrieben sein! Schon alleine diese vier Lieder rechtfertigen hohe Bewertungen und stehen für die Klasse von IVORY NIGHT. Durch den gelungenen Spagat zwischen moderner Ausrichtung und Tradition kann man "The Healing" im Endeffekt auch jedem empfehlen.
Sucht man trotz dieser Pluspunkte und starken Veröffentlichung in den Krümeln oder fragt sich, warum letzten Endes nicht die ganz große Euphorie entfacht wurde, so ist es das natürlich auch eine Stil- und Geschmacksfrage und nicht zwingend fair dem Künstler gegenüber. Mir persönlich fehlt an manchen Stellen die Tiefe in den Kompositionen, die mit epischen Teilen und außerordentlichen Gesangesleistungen (was bei zahlreichen Coversongs bereits bewiesen wurde) erreicht werden kann. Eine noch hochwertigere Produktion wäre vor allem bei den griffigen Nummern zukünftig hilfreich. Sollte dies gelingen, anstatt der etwas schwächeren Nummern ('Long Love Dead' oder 'Fly By Night' - den Bonustrack lasse ich außen vor), dann wären sicherlich noch höhere Bewertungen für IVORY NIGHT drin.
IVORY NIGHT haben sehr vieles richtig gemacht und "The Healing" ist dementsprechend in jeglicher Hinsicht ein sehr respektables Album, das man antesten sollte. Ob die Aufmachung der CD, die durchdachten Texte oder die Leistung der Musiker - dies alles rechtfertigt den Kauf der CD. Ihre Musik ist leicht zugänglich und braucht im nationalen Vergleich kaum die Konkurrenz zu scheuen. Meines Erachtens ist die Entwicklung der Band aber noch nicht abgeschlossen und es bleibt mit Spannung zu erwarten, ob ein Schippchen zugelegt werden kann - dann sollten die Pfälzer auch international Beachtung finden und das würde ich den Jungs auf jeden Fall wünschen und zutrauen.
Anspieltipps: Cash Flow, QMF0815, Neo Nation, Mary 1AM, New Asylum, Panic Room
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Lang