IXION'S WHEEL - Vicycle Seasons
Mehr über Ixion's Wheel
- Genre:
- Melodic Epic Black Metal
- The Embrace
- Far From The Asphodels
- Solioquies On Another Black Day
- Inland Empire
- King Ov Lapithes
- Process
- March Of Three Fates
- Ruin Circle
Man kann Ein-Mann-Projekten noch so kritisch gegenüberstehen, die Hingabe, Ambition und der Wille, mit dem Künstler derlei Projekte betreiben, sollte mehr als nur Respekt einbringen. Auch der französische Alleinunterhalter ThorK, der unter dem Banner IXION'S WHEEL agiert, um der Welt seine Version von "Epic & Experimental Black Metal" (Selbsteinschätzung, die in Summe zutreffend ist) näherzubringen, scheint ein Tausendsassa zu sein und war für sein erstes Album "Vicycle Seasons" im Alleingang verantwortlich.
Soll heißen, der Kerl hat im Laufe von knapp sechs Monaten nicht nur dieses gesamte Konzeptalbum geschrieben, sondern dieses auch ganz allein eingespielt und benötigte noch nicht einmal helfende Hände bei der Gestaltung und Umsetzung dieses Projekts. Zur Erläuterung sei angemerkt, dass der Name Ixion aus der griechischen Mythologie stammt. Jener war einst der erste Verbrecher, der im Endeffekt nach mehreren Verfehlungen seinerseits dazu verdammt wurde, an ein Feuerrad gebunden am Firmament zu rotieren. ThorK scheint in dieser Mythenwelt mehrfach Inspirationen gefunden zu haben, denn nicht nur IXION'S WHEEL ist dort entlehnt, sondern darüber hinaus basiert auch das Konzept zu "Vicycle Seasons" auf hellenischen Mythen, wobei Hades eine zentrale Figur darstellt. Gut 40 Minuten lang, durch diverse Samples mehr oder weniger zu einem Soundtrack verknüpft, offeriert uns der Franzose das Album als eine Art Zeitreise in die Welt der Antike.
Dabei weiß der Herr vor allem mit sehr melodischem Material zu überzeugen, auch wenn diese in ein recht heftiges Klangbild gebettet sind. Basierend auf symphonisch anmutenden, über harsch und brachial im Sinne der alten Schule angelegten bis hin zu elegisch vorgetragenen, bombastisch intonierten Schwarzmetall-Sounds reicht das musikalische Spektrum, das uns hier geboten wird. ThorK beweist jede menge an Feingefühl, vor allem dafür, wie man auch Kompositionen zu arrangieren hat, ohne dabei Löcher im Sound entstehen zu lassen. Vielmehr sind die Tracks allesamt von ungemein hoher Dichte, mitunter jedoch ein wenig überfrachtet, so dass die ursprüngliche Rauheit ein wenig im opulenten Klangbild untergeht.
In Summe ist es dem Franzosen aber fraglos gelungen, sein ambitioniertes Projekt auch adäquat umzusetzen, denn im Gegensatz zu zahlreichen anderen Solisten, die ebenso am Black Metal Gefallen gefunden haben, konnte er es bei IXION'S WHEEL vermeiden, zu sehr eindimensional vorzugehen, sondern vermag die Extrema des Schwarzmetalls gekonnt unter einen Hut zu bringen und zwar ohne jedwede Abstriche hinsichtlich der Instrumentierung, Arrangements oder des Sounds.
Anspieltipps: Soliloquies On Another Black Day, King Ov Lapithes, March Of The Three Fates
- Redakteur:
- Walter Scheurer