JPL - Sapiens Chapitre 1/3: Exordium
Mehr über JPL
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Assos Quadrofonic / Just For Kicks
- Release:
- 20.03.2020
- Erectus: Mastodontes
- Homo Sapiens
- Ecce Homo
- Exitium: A Condition
- Le Chaud Et Le Froid
- Exodus: Planète A
- Alpha Centauri
Fronkreisch, Fronkreisch
Hinter JPL verbirgt sich der Multiinstrumentalist und Sänger Jean Pierre Louveton, der durch die französische Prog-Band NEMO bekannt geworden ist. Sein aktuelles Soloalbum heißt "Sapiens Chapitre 1/3: Exordium", wie der Titel andeutet, vermutlich die erste Folge eines dreiteiligen Konzeptwerkes. Es gliedert sich in drei Akte zu je zwei bis drei Tracks. Soloalbum heißt hier nicht einfach, dass die Scheibe unter dem Namen eines Solisten läuft, sondern er hat sie, abgesehen von wenigen Gastbeiträgen, als Komponist, Texter, Musiker und Sänger fast im Alleingang erstellt.
Einerseits ist es zu begrüßen, wenn sich nicht alle Welt dem Diktat des Englischen unterwirft, andererseits ist Französisch sicher keine Sprache, die optimal zur Rockmusik passt. JPL ist dabei klugerweise auch keinen angelsächsischen Mustern gefolgt, sondern ein wichtiges Element des Albums sind die orchestralen Sounds, die sich stärker an klassischer Musik als an amerikanischen Filmorchestern orientieren. Daneben gibt es auch Ausflüge in Richtung Jazz und, bei einem Franzosen wohl unvermeidlich, Chanson. Vor allem beim instrumentalen Einstieg 'Mastodontes' glaubt man Streicher und Bläser eines echten Orchesters zu hören, bevor, oh YES, die E-Gitarre dazu rifft. Im zweiten Akt 'Exitium' schweift 'A Condition' phasenweise etwas richtungslos umher, punktet dann aber mit starken orchestralen und Gitarrenparts, bevor 'Le Chaud Et Le Froid' mit Sprechgesang, Kinderchor und Leierkasten die Belastbarkeit von Prog Rock schon arg strapaziert. Während gegen Ende am eher schlaffen 'Planète A' vor allem der Bass gefällt, liegt mit dem Prog-Rock-Jazz-Stück 'Alpha Centauri' ein finaler Höhepunkt vor.
"Sapiens 1" ist ein gutes und interessantes Prog-Album, dessen Stärken jedoch eher in den Sounds und Arrangements als in den Melodien bestehen. Handwerklich ist die Scheibe tadellos gemacht.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser