JPS PROJECT - Crossing Over
Mehr über JPS Project
- Genre:
- US Metal /AOR
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- 20th Century Music
- Release:
- 18.10.2022
- Tearing Up The Highway
- Crossing Over
- Leave Me Alone
- Getting It Through To You
- Can't Make It Alone
- Reach For The Sky
- Heartless
- Hard Lies
- All The Love I Need
- Heaven
- Walking The Frontline
Hits, die keiner kennt!
Leider weiß ich relativ wenig über das JPS PROJECT. Was ich den Informationen des Booklet entnehmen kann, handelt es sich um das musikalische Schaffen des Sängers Jerry P. Smith, dessen musikalische Reise zusammen mit Gitarrist Matt Prudhle bereits im Jahr 1987 beginnt. In den folgenden Jahren erspielt man sich einen Namen in der lokalen Szene von Minnesota. Aus heute kaum noch nachvollziehbaren Gründen bleibt es aber bei diesem Status und die Band leidet unter wechselnden Besetzungen. Jerry hat immer weiter Musik geschrieben und ist unter anderem im Jahr 2001 als Background Sänger auf Kelly Keagans' Soloalbum "Time Passes" zu hören.
"Crossing Over" ist demnach offenbar eine Art Zusammenstellung der über die Jahre entstandenen Musik. Schon die Eröffnungsnummer 'Tearing Up The Highway' lässt mich erstaunt zurück, denn mit solchen Songs hätte man in den späten 80ern und frühen 90ern kommerziellen Erfolg haben können. Wobei: Auch die Jungs von Y & T, an welche mich dieser kraftvoller Rocker erinnert, sind erstaunlicherweise keine Megastars geworden, obwohl sie alle Zutaten für diesen Status mitgebracht hätten. Vor allem der Gesang erinnert mich angenehm an den von Dave Meniketti. Aber auch musikalisch bewegt man sich in ähnlichen Fahrwassern. Das ist dieser typisch melodische US Metal, der an der Grenze zum AOR agiert und durch tolle Hooks und flitzefingerige Gitarrenarbeit zu gefallen versteht.
So ist zum Beispiel auch das flotte 'Reach For The Sky' ein absoluter Kopfschüttler mit tollem Chorus und feiner Gitarrenarbeit. Von ebensolch mitreißender Kraft ist das tolle 'Hard Lies', welches in jedem Hard-Rock-Sender zu einem Hit geworden wäre. Gleiches gilt auch für 'All The Love In Need', in welchem neben einem fetten Riffing auch noch die hohen Spitzen von Jerry zu leichter Verzückung beim Rezensenten führen. Großartiges Material!
Mit 'Can't Make It Alone' gibt es auch die obligatorische Ballade, die in dem hier vorliegenden Fall allerdings ebenfalls sehr fein ausfällt. Bei entsprechender Promotion hätte diese toll gesungene Nummer mit prominentem Basslauf und herzzerreißender Melodieführung ein absoluter Schmachthit werden müssen. Wir alle wissen, dass die Musikindustrie ungerecht ist und dass spätes Mosern nicht hilft. Daher erfreuen wir uns einfach heute an der Musik.
Ich denke, es sollte klar geworden sein, wer sich hier angesprochen fühlen darf. Für eben jene sollte "Crossing Over" ein kleines Freudenfest darstellen.
Happy hunting!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae