J.B.O. - Happy Metal Thunder (Digipak)
Mehr über J.B.O.
- Genre:
- Fun Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Megapress Gmbh & Co.Kg (Soulfood)
- Release:
- 07.10.2011
- Rock Musik
- Long Live Metallica
- Pabbarotti & Friends: Roots Bloody Roots
- A Perfect Day To Die
- Another Brick In The Wall
- Daisy Flowers
- Ace Of Spades
- Kickers Of Ass
- Let's Have A Party
- War Of The Worlds
- Head Bang Boing
- Raining Blood
- Rocker's Creed
- Angie
J.B.O. erstmals komplett in Englisch!? Es klappt im Großen und Ganzen aber auch so.
Die Spaßmetaller von J.B.O. fallen ja im Moment durch eine unerwartete Release-Wut auf. Wurde nicht erst im August ihr "Killeralbum" veröffentlicht? Jetzt ist bereits das nächste Full-Length-Werk "Happy Metal Thunder" dran. J.B.O. zielen damit wohl auf den internationalen Markt, denn es ist das erste Album komplett in Englisch.
Ansonsten ist die Devise ziemlich gleich. Es werden großteils Stücke anderer Künstler umarrangiert und auf J.B.O.-Bedürfnisse zugeschnitten. So beispielsweise der Opener 'Rock Muzik', der auf dem Pophit 'Pop Music' beruht und in meinen Ohren dem Original noch zu ähnlich klingt. Weitaus besser ist der groovige Thrasher 'Long Live Metallica' (mit Gastsängerbeitrag von BEATALLICAs Tinker), mit dem die Bay-Area-Legende adäquat geehrt wird. Eine extrem merkwürdige Adaption eines SEPULTURA-Songs gibt es mit 'Pabbarotti & Friends Roots Bloody Roots': Opernklänge meets Thrash. Naja, nicht mein Fall. Aus 'Ein guter Tag zum Sterben' wurde 'A Perfect Day To Die', und das ist auch in Englisch eine schöne melancholisch-epische Nummer. Sich an eine Punk-Version des PINK-FLOYD-Klassikers 'Another Brick In The Wall' zu wagen, traut sich sonst auch niemand. Aber mir gefällt diese rotzige Energie-Granate.
So geht es im Grunde auf "Happy Metal Thunder" auch weiter: mal Licht , mal etwas Schatten, doch überwiegend kommt J.B.O.s erstes Album auf Englisch bei mir schon positiv an. 'Daisy Flowers' rockt beispielsweise richtig gut, die Blues-Version von 'Ace Of Spades' ist mega-gewöhnungsbedürftig, aber irgendwie doch knorke, während man 'Let's Have A Party' das zugrundeliegende Original der BACKSTREET BOYS für meinen Geschmack noch etwas zu sehr anhört. 'Head Bang Boing' kennt man, und es ist auch hier klasse. Die 'It's Raining Man'-Adaption 'Raining Blood' gefällt mir persönlich nicht so, dagegen aber wiederum 'Rocker's Creed' und ebenso das altbekannte 'Angie'.
Was in den englischen Texten wahrscheinlich nicht immer ganz so zündet, ist der tiefsinnige Wortwitz, den J.B.O. vielen ihrer Kompositionen verpassen. Ich denke da gerade an 'Angie', bei dem das internationale Publikum auch die "Zielperson" nicht wirklich kennt. Aber ich weiß nicht, ob man sich daran zu sehr aufhängen soll. Ich denke, J.B.O. wollen vor allen Dingen erstmal ins internationale Augenmerk treten (davon gehe ich angesichts dieses Releases jedenfalls aus), und dazu genügt, dass man sieht, was die Erlangener musikalisch überhaupt so treiben. Um einen pointierten Wortwitz kann man sich dann bei einem eventuellen nächsten Album auf Englisch bemühen – vielleicht dann auch mit ganz neu komponierten Songs. Denn auf 'Happy Metal Thunder' wurden ja viele "alte" Stücke benutzt.
Klar ist, dass sich bei J.B.O. die Geister scheiden, und daran wird sich auch bei dem Werk auf Englisch nichts ändern. 'Happy Metal Thunder' ist insgesamt schon okay, aber ganz sicher noch längst nicht das, was J.B.O. mit ihrem Englisch-Experiment erreichen können. Warten wir mal ab, womit sie uns in Zukunft noch überraschen werden.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Leon Fabian