JACK SLATER - Blut/Macht/Frei
Mehr über Jack Slater
- Genre:
- Death Metal/Grindcore
- Label:
- War Anthem Records/ Soulfood
- Release:
- 14.03.2008
- Blut/Macht/Frei
- Töten
- Amnestia
- Rohrspast
- Rost
- Du Selbst
- Narbe, Part I
- Narbe, Part II
- Narbe, Part III
- Narbe, Part IV
In etwas über zehn Jahren Existenz konnten sich JACK SLATER aus Bonn einen ausgesprochen guten Ruf in der deutschen Death/Grind-Szene erspielen. Mit dem nunmehr dritten vollständigen CD-Streich "Blut/Macht/Frei" fährt die Band ein schweres und beeindruckendes Geschütz auf, das den Rezensenten dieser Zeilen im wahrsten Sinne des Wortes aus den Socken gehauen hat. Hierzu muss ich anmerken, dass "Blut/Macht/Frei" der erste audiophile Streich von JACK SLATER ist, der meine Ohrenmuscheln beglücken durfte. Von daher konnte ich mich ausgesprochen unvoreingenommen mit dem vorliegenden Rundling auseinandersetzen.
JACK SLATER stehen für vielschichtigen, technisch hochwertigen Death Metal mit dezenten Grindcore-Ingredienzen und deutschen Texten, wobei Abwechslung bei dieser Band ganz groß geschrieben wird. Das Herzstück von "Blut/Macht/Frei" bildet das in vier Abschnitte unterteilte Stück 'Narbe'. 'Narbe, Part III' lässt mit einem virtuos gespielten Saxophon (!) im Intropart, das von kurzen Blastbeat-Eruptionen eingerahmt wird, mächtig aufhorchen. Allein die Idee ist verdammt innovativ und sie wird derart gut im Intro umgesetzt, dass man sich wünscht, dass dieses Blasinstrument später noch einmal auftaucht. Im weiteren Verlauf des Stücks gibt es auf über acht Minuten Spielzeit aggressive Vocs, diverse Breaks und mächtige Riffs. Und in den letzten drei Minuten (die sehr ruhig ausfallen) darf das Saxophon tatsächlich wieder akzentuiert erklingen - klasse! 'Narbe, Part IV' glänzt mit einem ausgezeichneten, dramatisch und zugleich virtuos klingendem Gitarrenintro. Blastbeat-Attacken werden im weiteren Verlauf des Stücks songdienlich eingebaut, so dass dieses Stück - wie im Prinzip alle Kompostionen dieses Albums - musikalisch kompakt und rundum ausgefeilt rüberkommt. Besonders gut gefallen mir an dieser Scheibe neben dem Abwechslungsreichtum der Musik generell die sehr starken Gitarrensoli im Besonderen, die man in dieser Form und Coolness nur selten in Death/Grind-Metier antreffen kann.
Bei 'Rost' machen JACK SLATER keine Gefangenen, denn hier gibt es auf satten acht Minuten knallharte Blastbeats, tolle Breaks und abgespacte Gitarrensoli. 'Amnestia' wird von einem ziemlich melodischen Refrain, der zwischen allerlei abgedrehter Gitarrenmelodien eingebettet wurde ("...Ich liebe das Feuer...") gekrönt. 'Töten' donnert ziemlich frickelig aus den Boxen und besitzt phasenweise ein regelrecht rock-'n'-rolliges Riffing mit wuchtigem Groove.
Schwachbrüstige Titel sind auf "Blut/Macht/Frei" nicht auszumachen. Das schiere Gegenteil ist der Fall: hier wird ein verdammt hohes Niveau gefahren, das viele andere Bands in der Schnittmenge von Death Metal/Grindcore wahrscheinlich niemals erreichen werden. Da diese Scheibe in den Hertz-Studios in Polen ausgezeichnet produziert wurde, drückt auch der Sound amtlich aufs Trommelfell, was den Genussfaktor dieser Scheibe noch erhöht.
In Gesamtschau bietet "Blut/Macht/Frei" schlüssige, durchdachte Songs, die angenehme Frickel-Einschübe beinhalten, ohne dass man von diesen Knoten in die Gehirnwindungen bekommt. Der Abwechslungsreichtum dieser Scheibe ist beachtlich - genauso wie das spielerische Niveau der Protagonisten. Wer als Fan von innovativem Death Metal/Grindcore bei diesem musikalischen Leckerbissen nicht zuschlägt, dem ist nicht mehr zu helfen. "Blut/Macht/Frei" ist eine wahnwitzige Scheibe mit Suchtfaktor!
Anspieltipps: Töten, Amnestia, Narbe Part III+IV, Rost
- Redakteur:
- Martin Loga