JAGUAR - Metal X
Mehr über Jaguar
- Genre:
- NWOBHM
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Golden Core
- Release:
- 07.11.2014
- Warts & All
- New Tricks
- 3 Minute Song
- X-Wing
- Out Of Time
- Fair Wind Of Fire
- Day Of The Triffids
- Moral Decline
- Horse
- Painted In A Corner
- Stormchild 2014
- Run Ragged
- Feng Shui
- As The Crow Flies
- No Change Given
- Living Hell
- Gulf War Syndrome
- Nailed
- Stray
- This Is Your Life
- Eighties
- My Weakness
NWoBHM mit Pfeffer!
Jetzt bin ich baff. Die NWoBHM-Band JAGUAR, deren Debütalbum "Power Games" vor etwa 30 Jahren wochenlang meine Stereo-Anlage blockierte, hatte ich in der aktuellen Besetzung lediglich als großartige Liveband im Kopf. Mehrfach hat das völlig durch geknallte Trüppchen mich in den letzten Jahren auf Festivals komplett begeistern können. Das war immer ungeheuer frisch, wild und ungezügelt. Genau wie man es vom besagten Album her kannte und liebte. Nicht umsonst gilt diese Scheibe ja als Vorreiter des heutigen Speed Metals. Die vorab erschienene Single "Axe Crazy" dürfte einer der ersten Songs dieses damals noch nicht existenten Subgenres sein. Als ich nach irgendeinem dieser fulminanten Auftritte das 2000er Album "Wake Me" kaufte, wollte ich zuhause meinen Ohren nicht trauen: Das war nicht die Band, die mich so in ihren Bann ziehen konnte. Das war bieder herunter gespielter Altherren-Rock. Das Album lief seither nicht oft und weitere Scheiben landeten nicht in der Sammlung, obwohl mich die Band sogar danach noch mehrfach live begeistern konnte.
Umso erstaunter bin ich bei den ersten Tönen von 'Warts & All', der Eröffnungsnummer des neuen JAGUAR-Albums. Das klingt herrlich rau und hat mächtig Pfeffer im Hintern. Ur-Gitarrist Gary Pepperd kann es also doch noch. Das klingt exakt wie damals und macht demnach unglaublich viel Freude. Man hat während des gesamten Albums den Eindruck, es hier mit einem heißhungrigen Newcomeract zu tun zu haben. Die zehn neuen Nummern überzeugen durch das herrlich hektische Leadbassspiel von Simon Patel, der fröhlich zappelige Notenfolgen aufs Parkett legt. Ein Markenzeichen der Band aus beinahe vergessenen Tagen. Mister Pepperd soliert nämlich auch gern mal an ungewohnte Stellen und nötig so den Bassisten dazu, die Rhythmussektion zu übernehmen. Dabei entsteht ein ganz eigener Sound, den ich bis heute für sehr originell halte. Obendrauf legt Zappelphillipp Jamie Manton seine immer leicht ungehobelt klingenden Vocals und fertig ist der JAGUAR-Sound.
Besonders hervor heben möchte ich das mittige Trippel '3 Minute Song"/"X-Wing"/Out Of Time", bei dessen Abspielen jede Luftgitarre verglühen wird. Super! Aber auch das treffend betitelte 'Horse' galoppiert mit der Durchschlagkraft einer Büffelherde aus meinen Boxen.
Als ganz besonderes Schmankerl wird das coole Geschoss als Doppeldecker zusammen mit seinem Vorgänger, dem 2003er "Run Ragged" ausgeliefert. Ein Album, welches ich mir damals nicht gekauft habe. Eine Entscheidung, die sich jetzt als kompletter Unsinn heraus stellt, denn auch auf diesem Rundling bekommen wird ganz erstklassigen JAGUAR-Metal geboten. Value for money.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Holger Andrae