JETHRO TULL - A Passion Play - An Extended Performance
Mehr über Jethro Tull
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Chrysalis / Warner Music Entertainment
- Release:
- 27.06.2014
- Lifebeats / Prelude
- The Silver Cord
- Re-Assuring Tune
- Memory Bank
- Best Friends
- Critique Oblique
- Forest Dance #1
- The Story Of The Hare Who Lost His Spectacles
- Forest Dance #2
- The Foot Of Our Stairs
- Overseer Overture
- Flight From Lucifer
- 10.08 To Paddington
- Magus Perde
- Epilogue
- The Big Top
- Scenario
- Audition
- Skating Away On the Thin Ice Of The New Day
- Sailor
- No Rehearsal
- Left Right
- Only Solitaire
- Critique Oblique (Part I)
- Critique Oblique (Part II)
- Animelee (1st Dance)
- Animelee (2nd Dance)
- Law Of The Bungle (Part I)
- Tiger Toon
- Law Of The Bungle (Part II)
Ein Meisterwerk in meisterlicher Neuauflage
Die Reihe exzellenter Rereleases im klassischen Progressive Rock ist in den letzten Jahren recht beachtlich und auch "A Passion Play - An Extended Performance", das neuste Paket aus dem Hause JETHRO TULL reiht sich nahtlos ein. Das ursprüngliche Meisterwerk wurde einmal mehr von Steven Wilson neu gemischt und ist auf der ersten von zwei CDs und zwei DVDs in jener neuen, bestechenden Soundqualität vertreten, die man in diesem Fall erwarten kann.
Doch bereits auf der zweiten CD geht es mit den Schmankerln los, die dieses schön gebundene Buch für den Fan bereithält. Denn hier sind, ebenfalls im neuen Mix, die gesamten "Château D'Hérouville Sessions" versammelt, jene mythischen Aufnahmen, die dereinst abgebrochen und anschließend lediglich als Bonustracks verschiedener Wiederveröffentlichungen verwertet wurden. Die beiden DVDs bieten dann weitere Versionen von "A Passion Play" und den Sessions, im 5.1 AC3 Surround Sound und - besonders schön - eine direkte Kopie des originalen Stereo-Masters. Zusätzlich gibt es noch die Filme, die die Konzerte der "A Passion Play"-Tour einrahmten und einen Videoclip zu 'The Story Of The Hare Who Lost His Spectacles' zu bestaunen. Das ganze kommt in einem gebundenen Buch, das auf über 60 Seiten ausführliche Kommentare und Berichte rund um die Album-Produktion enthält.
Doch nun zur Musik selbst: "A Passion Play" zeigt JETHRO TULL einmal mehr auf dem Höhepunkt der Bandkreativität und als eine der beeindruckendsten Größen des progressiven Rocks. Das Konzeptalbum beschäftigt sich mit dem Leben nach dem Tod auf äußerst britische, humorvolle und eigenwillige Art und Weise, so dass dem unvorbereiteten Hörer Metaphern, Wortspiele und Fremdworte nur so um die Ohren fliegen.
Wer sich davon erholt hat, muss sich auf ein Feuerwerk an Takt- und Rhythmuswechseln, Flöten- und Saxophon-Einsätzen und die Mischung aus Klassik, Folk und Rockmusik einstellen, die so wohl nur JETHRO TULL bietet. "A Passion Play" ist dabei deutlich schwerer zugänglich als der Vorgänger "Thick As A Brick", obwohl es dieses Mal wieder einzelne Songs und nicht nur einen Songmonolithen gibt. Doch Extravaganzen wie 'The Story Of The Hare Who Lost His Spectacles', eine Persiflage auf Kinderhörspiele und das beste Kinderbuch der Welt, "Winnie-The-Pooh", fordern viel vom Hörer und belohnen die gewährte Freiheit und Aufmerksamkeit mit einem Album, das sicherlich zu den Großtaten einer der besten Bands aller Zeiten zählt.
Mit den verworfenen "The Château D'Hérouville Sessions" verhält es sich ähnlich und es ist für unbedarfte Gemüter wie mich ein Rätsel, wie man die hier vorhandene Musik nicht für gut genug erachten konnte, um sie zu veröffentlichen. Einzelne Elemente und Motive haben später ihren Weg auf "A Passion Play" gefunden, doch auch die Lieder, die sich nur hier verbergen, wie 'No Rehearsal' oder das urkomische 'Tiger Toon' sind allerbeste Unterhaltung, voller bissiger Texte, Humor und musikalischer Brillanz. Kurz und Gut, ein absolutes Meisterwerk des Progressive Rock bekommt hier eine Neuauflage, die seiner mehr als würdig ist und "A Passion Play - An Extended Performance" ist ein Muss für alle Fans anspruchsvoller und guter Rockmusik, denn besser kann man diese Musik weder spielen noch präsentieren.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst