JETHRO TULL - Live At AVO Session Basel (DVD)
Mehr über Jethro Tull
- Genre:
- Prog Rock / Folk Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Ear Music / Edel
- Release:
- 13.11.2009
- My Sundy Feeling
- Living In The Past
- Serenade To A Cuckoo
- So Much Trouble
- Nursie
- Rocks On The Road
- A New Day Yesterday
- Too Old To Rock & Roll, Too Young To Die
- Bourée
- Nothing Is Easy
- Dharma For One
- Heavy Horses
- Thick As A Brick [Excerpt]
- Aqualung
- Locomotive Breath
- Bonusmaterial
TULLs Reise in die Vergangenheit.
An Live-DVDs von JETHRO TULL herrscht ja nun beileibe kein Mangel. Die aktuelle ist bei der AVO Session Basel 2008 mitgeschnitten worden. Bei diesem Festival treten altbekannte Bands vor einem offenbar recht zahlungsfähigen Publikum auf. Nicht nur, dass das nicht mehr ganz junge Publikum sitzt, es sitzt an Tischen, wo es mit Getränken bedient wird! Sic transit Gloria Rock.
JETHRO TULL lassen sich nicht beeindrucken und ziehen auch zwischen Bestuhlung und Sektkelchen ihre Show ab. Ein bestens aufgelegter Ian Anderson turnt auf der Bühne, zieht seine Grimassen und unterhält die Zuschauer zwischendurch mit (selbst)ironischen Ansagen. Und das Flötensolo auf einem Bein ist eh im Preis inbegriffen. Auch der stoische Martin Barre lässt manchmal die E-Gitarre krachen.
Warum "Live At AVO Session Basel" unter den vielen TULL-Mitschnitten dennoch interessant sein dürfte, ist die Setlist: Für die AVO Session haben JETHRO TULL ein Programm mit ihrem Material der 60er und 70er zusammengestellt. Allein mit 'Rocks On The Road' vom 1991er Album "Catfish Rising" hat sich ein jüngeres Stück in die Setlist eingeschlichen. Gleich drei Nummern von ihrem Debüt "This Was" sind vertreten. Neben den üblichen Verdächtigen hat die Band einige Klassiker wieder ausgegraben, die lange keine selbstverständlichen Teile des Programms mehr waren, wie 'Too Old To Rock & Roll' oder 'Heavy Horses', gegen Ende gibt es sogar wieder einen längeren Auszug aus 'Thick As A Brick'! Trotz Ian Andersons Frotzeleien kriegt der zurückgekehrte Schlagzeuger Doane Perry bei 'Dharma For One' sein obligatorisches Solo. Außerdem spielen sie den Jazztitel 'So Much Trouble', der auf keinem Studioalbum vertreten ist.
Die Band schwelgt aber nicht einfach in der Vergangenheit. Sie interpretiert die alten Stücke frisch, improvisiert und variiert und verlängert so einige Titel deutlich. So zeigen auch Stücke wie 'A New Day Yesterday', 'Bourée' oder 'Nothing Is Easy' neue Facetten. Erstaunlich vor allem, wie 'Aqualung' gestrafft wurde. Trotz des phantasielosen Covers kann man diese DVD Fans wie Neulingen empfehlen. Sogar das Publikum in Basel ist zu 'Locomotive Breath' aufgesprungen und zum Bühnenrand geeilt.
Das Bonusmaterial erschöpft sich in Werbefilmchen für die AVO Session. Kann man sich schenken, ohne zu befürchten, etwas verpasst zu haben.
Anspieltipps: A New Day Yesterday, Nothing Is Easy, Aqualung
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser