JINJER - King Of Everything
Mehr über Jinjer
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 29.07.2016
- Prologue
- Captain Clock
- Words Of Wisdom
- Just Another
- I Speak Astronomy
- Sit Stay Roll Over
- Under The Dome
- Dip A Sail
- Pisces
- Beggar's Dance
Ein großes Durcheinander zwischen reichlich Potenzial
JINJER eilt der Ruf voraus, das beste Geheimnis der ukrainischen Metalszene zu sein, und angesichts der Tatsache, dass heftigere Klänge im einstigen Sowjetstaat nun nicht zu den alltäglichen Ereignissen auf dem Releaseplan gehören, mag man unter Vorbehalt schon einmal zustimmen, dass es ungewöhnlich ist, dass diese Band bislang noch nicht international präsent gewesen ist - denn immerhin ist "King Of Everything" schon das dritte Album der Truppe um die eigenwillige Frontfrau Tatiana Shmailyuk.
Doch auf der anderen Seite gehört JINJER nun auch nicht zu jenen Acts, die in der breiten Hörerschaft einen Konsens erzielen wwerden. Die Osteuropäer sind musikalisch ziemlich vielfältig aufgestellt und liefern sowohl brachiale Offensiven als auch völlig relaxte, gänzlich genrefremde Nummern wie etwa das abschließende 'Beggar's Dance', das sich mal so gar nicht mit dem restlichen Material vertragen will. JINJER setzt ganz klar auf die Ausdrucksstärke der eigenen Vielseitigkeit, verkalkuliert sich dabei aber immer wieder mal, gerade dann wenn die Übergänge alles andere als fließend sind. Wenn ein relativ dickes Stakkato auf den manchmal fast hysterisch Gesang von Shmailyuk trifft und im nächsten Moment wieder Jubel, Trubel, Heiterkeit herrscht, fühlt man sich an eine etwas deplatzierte Interpretation des SYSTEM OF A DOWN-Sounds erinnert - nur eben dass die Ukrainer nicht mit der gleichen Schlagfertigkeit bzw. mit den gleichen packenden Melodien daherkommen.
Was dem Album letztendlich am meisten zu wünschen wäre, ist ein homogener Strang in der teils recht konfusen Konzeption. Das Hin und Her ist "King Of Everything" nicht zuträglich, die Vermischung sehr konträrer Stilelemente ebenfals nicht. Dass die Band gerade in den straighten Nummern ihre Qualitäten hat, kann sie heuer zwar schon beweisen, aber für den allumfassenden Genuss reicht es aufgrund der vielen ruckartigen Szenenwechsel noch nicht. JINJER ist eine gute Band, aber sie kann momentan noch nicht all das pssend umsetzen, was in den Köpfen ihrer Mitglieder vorgeht.
Anspieltipps: Captain Clock, Sit Stay Roll Over
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes