JOE BONAMASSA - A New Day Now
Mehr über Joe Bonamassa
- Genre:
- Blues / Rock
- Label:
- Mascot Label Group
- Release:
- 07.08.2020
- Cradle Rock
- Walk In My Shadows
- A New Day Yesterday
- I Know Where I Belong
- Miss You, Hate You
- Nuthin' I Wouldn't Do (For A Woman Like You)
- Colour And Shape
- Headaches To Heartbreaks
- Trouble Waiting
- If Heartaches Were Nickels
- Current Situation
- Don't Burn Down That Bridge
- Hey Mona
- I Want You
- Line Of Denial
Feine Geburtstagsauflage für das Debüt des Blues-Titanen
Kaum zu glauben, dass JOE BONAMASSAs Debütalbum "A New Day Yesterday" bereits satte 20 Jahre auf dem Buckel hat. In diesen zwei Dekaden hat sich der Amerikaner durch seine Solokarriere und seine Beteiligung an der Supergroup BLACK COUNTRY COMMUNION vom Gitarrenwunderkind zum absoluten Topstar der heutigen Blues-Szene entwickelt. Grund genug, um den Grundstein für diese einmalige Karriere passend zum Geburtstag mit einer Sonderedition zu bedenken, die in Anlehnung an den usprünglichen Titel und der frischen Aufarbeitung unter dem Banner "A New Day Now" in die Läden kommt.
Nun haben wir Musikfans in den vergangenen Jahren schon mehr als genug dieser Jubiläums-Auflagen gesehen, um zu wissen, dass natürlich ein frischer Mix und ein auf den neuesten Stand gebrachtes Mastering praktisch unvermeindlich sind, um wenigstens einen Kaufanreiz für Besitzer der Originalauflage zu liefern. Beide Punkte werden natürlich auch von "A New Day Now" erfüllt und im direkten Vergleich muss ich sagen, dass die Platte dank der Überarbeitung durch Kevin Shirley (der inzwischen praktisch Bonamassas Haus- und Hofproduzent geworden ist) wirklich etwas aufgeräumter und druckvoller aus den heimischen Boxen dröhnt als in der ursprünglichen Fassung. Soweit, so vorhersehbar. Doch irgendetwas klingt dennoch anders insbesondere in Bezug auf den Gesang. Ein kurzer Blick in den Promotext bestätigt schnell die erste Vermutung: Ja, Mr. Bonamassa hat es sich nicht nehmen lassen und sämtliche Gesangspassagen für den Silberling neu eingesungen, weil er laut eigener Aussage mit dem noch etwas ungestümen Gesangsstil seines jüngeren Ichs nicht wirklich glücklich war. Für mich persönlich wäre diese Überarbeitung nicht unbedingt nötig gewesen, denn auch wenn der Amerikaner inzwischen natürlich deutlich sicherer singt und mit einem größeren Stimmumfang punktet, gefielen mir die ungestüme und noch ungeschliffene Stimme auf "A New Day Yesterday" eigentlich wirklich gut.
Ob man nun von der Notwendigkeit der gesanglichen Firschzellenkur überzeugt ist oder nicht, das Songmaterial auf dem Debüt des Blues-Titanen ist auch zwanzig Jahre nach dem ursprünglichen Release noch immer über jeden Zweifel erhaben. Egal ob dabei RORY GALLAGHERs 'Cradle Rock' gecovert wird, der JETHRO TULL-Klassiker 'A New Day Yesterday' eine Überarbeitung erfährt oder Bonamassa für Songs wie 'I Know Where I Belong' selbst komponiert, dank einer überragenden Leistung an der Gitarre und seinem perfekten Gefühl für die Gratwanderung zwischen Blues und Rock ist nahezu jeder Track des Silberlings ein echtes Highlight. Doch damit nicht genug, denn mit den beiden Eigenkompositionen 'Hey Mona' und 'Line Of Denial', sowie einer bissigen Version des BOB DYLAN-Tracks 'I Want You' enthält der Re-Release auch noch drei Bonustracks, die allesamt auf ganzer Linie überzeugen können. Aufgenommen wurden die Nummern allesamt im Jahr 1997 noch vor dem Debütalbum, als Bonamassa unter Anleitung von BRUCE SPRINGSTEEN-Gitarrero Steven Van Zandt seine erste Demo-CD als Solokünstler einspielte.
Unter dem Strich ist "A New Day Now" damit weit mehr als es das inzwischen ausgelutschte Banner "Jubliäumsedition" vermuten lässt. So werden alle Pflichtelemente für eine solche Veröffentlichung souverän abgehakt, doch in der Kür kann die Scheibe mit den frisch aufgenommenen Gesangspassagen (auch wenn es diese für mich persönlich nicht zwingend gebraucht hätte) und drei wirklich überzeugenden Bonustracks noch einmal so richtig punkten. Fans des Amerikaners dürfen hier also blind zuschlagen.
- Redakteur:
- Tobias Dahs