JOHAN LANGQUIST - THE CASTLE - Johan Langquist - The Castle
Mehr über Johan Langquist - The Castle
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- I Hate Records
- Release:
- 27.06.2025
- Eye Of Death
- Castle Of My Dreams
- Where Are The Heroes
- Raw Energy
- Revolution
- Freedom
- Bird Of Sadness
Die unverhoffte Rückkehr einer gerne vergessenen Legende!
Natürlich könnte man die bisherige Laufbahn von Johan Langquist als relativ tragisch bezeichnen: Nachdem er den Doom-Meilenstein schlechthin, das CANDLEMASS-Debüt "Epicus Doomicus Metallicus" mit seiner Stimme veredeln durfte, verlor sich seine Spur irgendwo in den Hinterhöfen der schwedischen Musikszene, bis er schließlich nach langer Auszeit tatsächlich wieder im Kreise seiner alten Band zurückkehrte. Zwar konnte er hin und wieder noch als Gastmusiker tätig werden oder einige Background-Vocals beisteuern, doch antiproportional zur Karriere seiner damaligen Kollegen waren die Erfolgsaussichten des nach wie vor begnadeten Sängers stark begrenzt, so dass er schließlich sein Familienglück der Musik vorzog.
In all den Jahren reiften aber immer wieder neue Konzepte in Langquist's Gedanken, so dass er schon vor Jahren damit begonnen hatte, erste Nummern für ein mögliches Soloalbum zu komponieren. Die finale Umsetzung ließ jedoch noch eine ganze Weile auf sich warten, dies aber offenbar mit absoluter Berechtigung, denn der Reifegrad seines neuen Projekts THE CASTLE ist sehr hoch, das eher dem klassischen Hardrock zuzuordnende Material durch die Bank überzeugend und das dezent rauchige Organ des Namensgebers immer noch eines mit größtmöglichem Wohlklang: Willkommen also in diesem neuen Kapitel!
Natürlich wird sich manch einer fragen, ob "Johan Langquist - The Castle" noch einige Parallelen zum Erstling der schwedischen Doom-Legende aufweist, doch abseits des eher düsteren Gitarrenklangs und der gelegentlich etwas finstereren Atmosphäre sind die Ähnlichkeiten eher marginal und schließlich auch zu vernachlässigen. Langquist ist ein großer Verfechter der BLACK SABBATH-Ära mit Tony Martin, und dieser Vorliebe lässt er in den sieben Kompositionen seines Debütalbums auch freien Lauf. Die Melodien werden schleppend aufgebaut, die Spannungsbögen spannen sich schleichend aber spürbar, und in den explosiven Refrains kann das Mastermind schließlich all seine Qualitäten wieder unter Beweis stellen und sollten Fans jener Phase und Liebhabern von RAINBOW und DIO sofort ins Ohr gehen. Die seltenen Tempoverschiebungen stellen sich derweil überhaupt nicht als problematisch dar, weil die Songs individuell so viel Energie mitbringen und die verschleppten Riffs so heftig krachen, dass man sich umgehend heimisch fühlt. Und da auch die Hooklines sitzen und die Produktion Weltklasse ist, kann man sich eigentlich entspannt zurücklehnen und jede einzelne Note von "Johan Langquist - The Castle" genießen. Auch wenn Landquist inzwischen wieder bei CANDLEMASS aktiv ist, ist es schade, dass der gute Herr so lange im Verborgenen geblieben ist. Doch neben seinem Comeback bei der Legende gegen Ende des letzten Jahrzehnts hätte er seine Rückkehr an neuer Stelle kaum triumphaler inszenieren können!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes