JOHN 5 - God Told Me To
Mehr über John 5
- Genre:
- Instrumental Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Membran / Sony
- Release:
- 11.05.2012
- Welcome To Violence
- Beat It
- Asland Bump
- Killafornia
- The Castle
- The Hill Of The Seven Jackals
- Noche Acosador
- The Lust Killer
- The Lie You Love
- Creepy Crawler
John 5 - der neue Satriani!
Dass JOHN 5 immer noch mit Brian Warner alias Marilyn Manson in Verbindung gebracht wird, ist nicht lediglich seinem kurzzeitigem Engagement beim Schockrocker zu verdanken. Doch begutachtet man den jüngeren Karriereverlauf des "Antichrist Superstar", wird man schnell feststellen, dass der Split mit dem unheimlich versierten Griffbrettakrobaten gleichbedeutend mit dem musikalischen Untergang Mansons zu setzen ist.
Doch auch als erklärter Fan der provokanten Semi-Legende muss man bereits seit einiger Zeit eingestehen, dass die Trennung vielmehr positiv zu betrachten ist. Seit John Lowery nämlich wieder solo unterwegs ist und seine kreativen Schübe durch nichts und niemanden mehr beeinflussen lässt, tischt der Mann ein Schmankerl nach dem anderen auf - und in dieser Reihe ist auch "God Told Me To" keine Ausnahme.
Mr. 5 zeigt sich diesmal nicht nur von seiner experimentierfreudigen, sondern erstaunlich oft auch von seiner emotionalen Seite. Zwar knallt er in Songs wie 'Welcome To Violence' und dem melodischen 'The Lust Killer' mit metallischen Riffs um sich, doch mindestens genauso oft reduziert JOHN 5 sein Schaffen auch auf die stillen Geschichten, die er mit seinem Instrument in Kompositionen wie 'Creepy Crawler' und dem fast schon mittelalterlich anmutenden 'The Castle' erzählt.
Doch "God Told Me To" hat ganz viele begeisterungsfähige Seiten (oder Saiten, wie man nun will): Kurze lateinamerikanische Einflüsse in 'Noche Acosador', schräge Crossover-Noten in 'The Hill Of The Seven Jackals', starke Melodien in 'Killafornia' und schließlich ein ganz persönlicher Tribut an Michael Jackson und Eddie van Halen in der gewagten Interpretation des Pop-Gassenhauers 'Beat It'. Und egal, in welche Richtung der Gitarrist und Songwriter seine Songs lenkt: Immer wieder fällt auf, dass er sehr minimalistisch arbeitet, kein Schaulaufen betreiben möchte, sondern speziell als Komponist glänzen möchte. Und auch wenn er hier und dort mal ein paar klare Akzente mit seiner Fingerfertigkeit setzt: "God Told Me To" ist in erster Linie das Werk eines ambitionierten Songschreibers und nicht jenes eines Musikers mit erhöhtem Geltungsbedarf. Schlussendlich ist jedoch das Wesentliche wichtig, und das ist die Tatsache, dass JOHN 5 einmal mehr ein Meisterwerk abgeliefert hat.
Anspieltipps: Welcome To Violence, Killafornia, The Lust Killer, Creepy Crawler
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes