JOHN COFFEY - Bright Companions
Mehr über John Coffey
- Genre:
- (Punk) Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Redfield Records / Alive
- Release:
- 14.09.2012
- Announce
- Dirt & Stones
- Bright Companions
- Whispers
- Me Vs I
- Oh, Oh, Calamity
- Featherless Redheads
- I, In The Year 18
- I've Got A Bastard Virus And I Don't Even Know Where It Came From
- Romans
- The Well
Wild, rotzig, ungeestüm: die neue Sensation aus den Niederlanden?
Fenster sind bekanntlich da, um sich möglichst weit aus ihnen herauszulehnen - und zwar so weit, dass der Absturz so gerade noch vermieden werden kann. Jene Maxime scheinen sich auch die Herrschaften von JOHN COFFEY auf die Stirn tätowiert zu haben, so rotzfrech und ungestüm wie die Band auf ihrem Debüt "Bright Companions" zu Werke geht. Vom Screamo-Abriss im Opener 'Anounce' über die räudigen Post-Punk-Geschichten, die man im weiteren Verlauf des Albums durchlebt, bis hin zu energiegeladenen Rock & Roll-Attacken, von denen grundsätzlich jeder der elf neuen Songs gezeichnet wird, holt man sich hier so ziemlich alles ab, was die Ohren schwindelig spielen kann - mit vielen Highspeed-Variationen versteht sich!
Ob die Band dabei überhaupt bemerkt, wie sehr sie gegen so manche konventionelle Songwriting-Phrase aufbegehrt? Zumindest scheint es nicht dem Zufall überlassen, dass sich die Band ihr erstes Werk von Pelle Gunnerfeldt hat restverdeln lassen, der auch schon die Alben von REFUSED und THE HIVES zu Sternstunden der modernen Rock & Roll-Unterhaltung umfunktionierte. Der Sound scheint chaotisch, wird aber stetig kontrolliert, die Urgewalt, mit der manche Riffs herausgeknallt werden, scheint überhaupt nicht mehr zu bändigen, und selbst wenn JOHN COFFEY vergleichsweise zart ans Werk gehen, wie es in 'Dirt & Stones' und 'Oh, Oh, Calamity' kurzzeitig der Fall ist, steht die Musik immer wieder vor der totalen Explosion, vergleichbar mit den etwas brachialer angelegten, Arrangement-technisch aber gar nicht so weit entfernten Ausnahme-Geschichten, die EVERY TIME I DIE in den letzten Jahren erzählt haben.
Es ist gewagt, was die Band hier auftischt, doch der erfolgsverwöhnte Werdegang der Truppe, die erst zu Beginn des Jahres entdeckt wurde, spricht eine klare Sprache: JOHN COFFEY sind sich für nichts zu schade, scheuen keine außergewöhnlichen Strukturen und rocken dennoch wie Sau - wenn das die Zukunft des Rock & Rolls ist, dann erkläre ich mich gerne einverstanden. Top!
Anspieltipps: Announce, Featherless Redheads, The Well
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes