JOHN DIVA & THE ROCKETS OF LOVE - The Big Easy
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2023
Mehr über John Diva & The Rockets Of Love
- Genre:
- Hard Rock / Hair Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Steamhammer / SPV
- Release:
- 17.03.2023
- California Rhapsody
- The Big Easy
- God Made Radio
- Runaway Train
- Thunder
- Believe
- Back In The Days
- Hit And Run
- Boys Don't Play With Dolls
- The Limit Is The Sky
- Capri Style
- Wild At Heart
Sommer, Sonne, Strand und gute Laune.
JOHN DIVA & THE ROCKETS OF LOVE ist mittlerweile eine echte Konstante, wenn es um breitbeinig vorgetragenen Poser Rock der 80er Jahre geht. Auch der dritte Streich, "The Big Easy", bietet alles, was man sich von solch einem Album erträumen darf. Nach genauerer Betrachtung des schön prollig und völlig überdreht wirkenden Artworks, welches den Sänger in bester Chris Holmes Manier sich lässig treibend in einem Pool mit Champagnerflasche zwischen den Beinen präsentiert, weiß Meister Lampe wie der Hase läuft und was er musikalisch hinter die Löffel bekommt.
Das kurze Intro 'California Rhapsody' lädt mit leichtem Wellengang und "Schalalala"-Gesang direkt zum Träumen ein bevor einen der treibende Opener 'The Big Easy' mit seinem stampfenden Rhythmus und eingängigen Refrain in bester POISON-Manier direkt wieder aus selbigen reißt. 'God Made Radio' besticht mit seinem coolen Gitarrensolo in Steve Vai Manier. Eine gewaltige Portion KISSIN DYNAMITE schwingt beim poppigen 'Runaway Train' mit, bevor das vermutlich vor allem live hervorragend funktionierende 'Thunder' das Ruder übernimmt. Der Einfluss von POISON ist auch bei 'Believe' allgegenwärtig und mit 'Back In The Days' ist den Jungs ein kleiner, an THE NEW ROSES erinnernder Hit gelungen. Mit 'Hit And Run' folgt nun mein persönliches Album-Highlight. Die Ballade bietet alles, um die dunkelste Nacht mit einem Meer an Feuerzeugen zu erhellen.
Erinnert sich zufällig noch jemand von euch an die Münchner Glamband HELTER SKELTER, welche 1988 mit ihrem leider einzigen Album "Welcome To The World Of Helter Skelter" zumindest den bayerischen Posern ein Dauergrinsen ins Gesicht zu zaubern vermochte? Nun, ich frage deshalb, da 'Boys Don't Play With Dolls' stilistisch perfekt auf besagtes Album gepasst hätte. Feiner Hard Rock mit einprägsamem Refrain wird sowohl auf 'The Limit Is The Sky' und dem etwas an VAMP erinnernden 'Capri Style' präsentiert, ehe das von seinen "Ohoh"-Chören getragene 'Wild At Heart' ein äußerst gelungenes Hard Rock Album gebührend beendet.
Unterm Strich ist "The Big Easy" genau das Album, welches sich vermutlich der Großteil der Anhängerschaft mit regelmäßigen Stoßgebeten gen Himmel sehnlichst gewünscht hat. Ein in schwierigen Zeiten jede Menge Positivität verbreitendes Album, welches einen zumindest für kurze Zeit aus dem Alltag entfliehen lässt. Mein persönliches Lieblingsalbum aus dem Hause DIVA ist und bleibt aber das Albumdebüt "Mama Said Rock Is Dead", da es mich zum einen aus dem Stand heraus und ohne jegliche Erwartungshaltung doch ziemlich geplättet hat und zum anderen etwas mehr Punch besitzt. Nicht falsch verstehen, die Produktion auf vorliegendem Rundling ist für diese Art der Musik natürlich prädestiniert, mir persönlich ist es in der Endabrechnung aber dann doch etwas zu glattgebügelt. Gerade der Gitarren- und Schlagzeugsound gefiel mir beim Debüt wesentlich besser, da er mehr Durchschlagskraft besaß und die Scheibe dadurch in ihrer Gesamtheit etwas härter als ihre beiden gutklassigen Nachfolger wirken ließ. Dies ist natürlich nur mein persönlicher Geschmack und über Geschmack lässt sich ja auch trefflich streiten. Zum Abschluss bleibt mir nur zu sagen: Wieder einmal gute Arbeit aus dem Hause Diva!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Mahoni Ledl