JOHN FRUM - A Stirring In The Noos
Mehr über John Frum
- Genre:
- Progressive Death Metal / Noise / Sludge
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 12.05.2017
- Presage Of Emptiness
- Pining Light
- Memory Palace
- Through Sand And Spirit
- Lacustrine Divination
- He Come
- Assumption Of Form
- Wasting Subtle Body
Es stockt noch im System.
Dass sich die Besetzung von JOHN FRUM wie ein Who-is-Who der internationalen Prog-Death-Szene liest, bringt die Jungs um THE DILLINGER ESCAPE PLAN-Bassist Liam Wilson und Ex-THE FACELESS-Sänger schon mal gehörig unter Druck. Und lange Zeit ist man sich nicht sicher, ob das erfahrene Quartett, dem auch der Jazz-erfahrene Gitarrist Matt Hollenberg angehört, diesem Druck gewachsen ist - denn trotz der vereinzelt recht anspruchsvoll gestalteten Attacken fehlt es den Songs von "A Stirring In The Noos" bisweilen an echten Spannungsmomenten und Passagen, in debnen die Aufregung nicht nur zu erahnen ist, sondern auch sofort aufgegriffen werden kann.
Man kennt dieses Phänomen auch von einigen Releases von Wilson's Hauptband: Das Material ist verworren, man sucht nach Akzenten, und wenn dann doch mal eine etwas kontrolliertere Offensive auszumachen ist, geht sie wieder viel zu schnell vorüber. Es sind Songs wie 'Through Sand And Spirit' und 'He Come', die hier den Unterschied machen sollen und dies bis auf weiteres auch tun. Doch gleichermaßen kann man die eigene Enttäuschung nicht zurückhalten, wenn JOHN FRUM in längeren Kompositionen wie 'Memory Palace' und 'Lacustrine Divination' nicht die Kurve bekommt und sich hinter irgendwelchen sphärischen Episoden versteckt - denn richtig stark ist die Truppe in der Tat gerade dann, wenn es etwas heftiger und schneller wird.
Dass die verproggte Masse von "A Stirring In The Noos" aber auch auf der längeren Distanz bestehen kann, zeigt kurz vor Toreschluss das alles überragende 'Assumption Of Form', das endlich mal all die Qualitäten aufzeigt, die man von diesem renommierten Quartett auch erwarten konnte. Hier greifen die Breaks ineinander, die Brachialität werhält ein angemessenes Level, und obschon der Song relativ abwechslungsreich aufgebaut ist, hat er eine klare Linie, wie man sie hier ansonsten kaum antrifft.
Fürs Erste ist es sicherlich in Ordnung, was JOHN FRUM auf dem Banddebüt bereitstellt. Man kann aber nicht abstreiten, dass die Erwartungen größer waren als das Resultat, was die Truppe hier abliefert. Es sollte schon etwas mehr passieren, wenn man im heftigen, technischen Sektor mithalten möchte. Warten wir also mal ab.
Anspieltipps: Assumption Of Form, Through Sand And Spirit
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes