JORN - Bring Heavy Rock To The Land
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2012
Mehr über Jorn
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Frontiers (Soulfood)
- Release:
- 01.06.2012
- My Road
- Bring Heavy Rock To The Land
- A Thousand Cuts
- Ride Like The Wind
- Chains Around You
- The World I See
- Time To Be King
- Ride To The Guns
- Black Morning
- I Came To Rock
Er rockt weiter, aber etwas frischer als zuvor!
Aha, da ist er wieder. Später als ich es erwartet hatte, früher als ich es gehofft habe. Jorn Lande hatte ja einige Zeit irgendwie dauernd neue Alben am Start, sei es solo oder mit wechselnden Bands. Nun sind seid "Dio", "Time To Be King" und "The Showdown" aber fast zwei Jahre vergangen, und das bedeutet, dass der Gewöhnungseffekt an einen großartigen Sänger einer gewissen Spannung Platz gemacht hat. Schon dadurch hat "Bring Heavy Rock To The Land" (selten dämlicher Titel übrigens) einen Vorteil vor dem Vorgänger-Langweiler "Spirit Black" (auf "Dio" waren ja Coverversionen, daher zähle ich das nicht mit in diesem Fall).
Und was kann es halten? Zuerst einmal ist klar, dass JORN sich nicht neu erfunden hat. Guter Heavy Rock mit einer durchaus metallischen Schlagseite ist sein Metier, und das bringt er auch hier, auf seinem achten echten Soloalbum (der Rest sind diverse Neuverwertungen, die wir mal ignorieren). Aber irgendwie scheint Herrn Lande die Auszeit auch gut getan zu haben, denn er klingt frischer. Das Tempo wird weit mehr variiert als auf dem letzten Solowerk und einige Uptempo-Stück lassen aufhorchen. Dass er dabei eine mehr als gute Figur macht, muss nicht betont werden. Und hintendran ein dramatischer, langsamer Song – ja, so geht Spannung und Abwechslung.
Wäre dies Jorns erstes Album, würde ich vor Entzücken jubeln. Im Kontext des bisherigen Schaffens des Norwegers müssen wir aber auch Alben zum Vergleich heranziehen wie die Werke mit ARK, MASTERPLAN oder eben auch "Out To Every Nation" oder "The Duke". Außerdem gibt es noch zwei Lieder, auf die es sich lohnt, gesondert einzugehen. Da ist zum einen die Coverversion von 'Ride Like The Wind', im Original von Christopher Cross. Dieser Song lässt jegliche Leichtigkeit vermissen und wirkt gewaltsam in ein sein metallisches Korsett gepresst. Jorns kraftvolle Stimme ist gut, aber hier passt wirklich nichts zusammen. Wer hören möchte, wie man diesen Song hardrockig bearbeitet und ihm einen passenden – anderen – Charakter gibt, sollte sich an die Coverversion der Briten SAXON halten. Hier ist 'Ride Like The Wind' leider ein Skip-Kandidat.
Der zweite Song hört auf den Namen 'Time To Be King'. Genau, der Titelsong des letzten Albums, das der Nordmann mit MASTERPLAN aufgenommen hat. Warum brauchen wir eine neue Version, fragt ihr? Ja, woher soll ich das wissen? Ich brauchte sie nicht. Sie ist nur gering anders arrangiert und ändert am Song selbst eigentlich nichts. Wenn er schon einen Song recyclen wollte, warum dann nicht einen der Japan-Bonustracks der MASTERPLAN-Alben, die hier nur schwer zu bekommen sind?
Alles in allem ist JORN also ein gutes Album gelungen, mit dem er allerdings kein Rad erfindet, und schon gar nicht neu. Aber ich freue mich über seine Rückkehr und wünsche mir ein Album von ihm pro Jahr. Möglichst aber auch nicht mehr.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger