JORN - Life On Death Road
Mehr über Jorn
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Frontiers
- Release:
- 02.06.2017
- Life On Death Road
- Hammered To The Cross (The Business)
- Love Is The Remedy
- Dreamwalker
- Fire To The Sun
- Insoluble Maze (Dreams On The Blindness)
- I Walked Away
- The Slippery Slope (Hangman's Rope)
- Devil You Can Drive
- The Optimist
- Man Of The 80's
- Blackbirds
Endlich wiedererstarkt!
Das Jahr, in dem Jorn Lande kein neues Album herausbringt, wird wahrscheinlich dasjenige sein, das sein Karriereende einleitet. Saison für Saison lässt der norwegische Sänger seine Fans an seinen musikalischen Gedanken teilhaben, komponiert ständig neuen Stoff und hat die Tradition des jährlichen Releases mit einer Hartnäckigkeit gepflegt, die in der gesamten Hardrock-Szene schier unvergleichlich ist. Allerdings hat Master Lande zuletzt häufiger spüren müssen, dass das Interesse an seiner Person ein wenig verebbt ist; viele bewegende Impulse konnte der Nordmann dem Sektor in der jüngeren Vergangenheit nicht mehr verpassen, und mit ausgelutschten Ideen wie einem Coveralbum schien die kreative Ader des fleißigen Songschreibers vorerst durchtrennt. Doch JORN wäre nicht JORN, hätte er nicht immer wieder ein Ass im Ärmel - dieses hört auf den Namen "Life On Death Road" und ist definitiv sein bestes Album seit einigen Jahren!
Bei der Konzeption der neuen Scheibe hat der Mastermind jedoch auch einige gravierende Veränderungen vorgenommen. Niemand geringerer als Mat Sinner durfte mit seiner kompletten Truppe anrücken, um das nordische Reibeisen im Studio zu unterstützen, und auch wenn der PRIMAL FEAR-Bassist zu keiner Zeit ins Songwriting eingreifen konnte, tragen Teile von "Life On Death Road" eine vergleichbare Handschrift, weil Allessandro Del Vecchio sich hier prägend einklinkte. Das Resultat ist mitunter das vielseitigste in der langen Solokarriere von Jorn Lande. Beschwingte Uptempo-Nummern, epische Heavy-Rocker, monumentale Semi-Balladen, knackige Stampfer in mittlerer Geschwindigkeit und zuletzt auch viele sphärische, dezent experimentelle Stücke: "Life On Death Road" kann aus dem Vollen schöpfen und nutzt diese Gelegenheit auch bis ins letzte Detail aus. Zwar bedarf es einiger Durchgänge, bis sich auch die letzte Note gesetzt hat, was angesichts JORNs Abneigung gegen kalorienarmer Standardkost aber keine echte Neuigkeit mehr darstellt. Und die Stimme des Großmeisters? Die ist ohnehin perfekt wie eh und je, nicht immer so rau wie noch auf den ersten Platten, aber durchaus mit der gleichen feinen Signatur gesegnet, die nur wenigen Könnern auf diesem Gebiet vergönnt ist.
In Summe sind Songwriting, Performance und Anspruch endlich wieder auf jenem Level angesiedelt, das man aus früheren Jahren kennt. JORN hat sich rehabilitiert und ist auf "Life On Death Road" wieder ganz der Alte!
Anspieltipps: Fire To The Sun, Devil You Can Drive
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes