JORN - The Gathering
Mehr über Jorn
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- Frontiers / Soulfood
- Release:
- 26.01.2007
- Something Real
- Gonna Find The Sun
- Bridges Will Burn
- Young Forever
- Tungur Knivur
- One Day We Will Put Out The Sun
- Sunset Station
- Hourglass
- Gate Of Tears
- House Of Cards
- My Own Way
- Worldchanger
- Abyss Of Evil
- Where The Winds Blow
- Christine
- Big
Es kommt nicht oft vor, dass ein Künstler zwei unabhängige CDs am selben Tag auf den Markt bringt. Doch JORN LANDE war schon immer ein veröffentlichungsfreudiges Kerlchen, so verwundert es wenig, dass er zusätzlich zu seinem großartigen Cover-Album "Unlocking The Past" unter dem Titel "The Gathering" auch noch eine Retrospektive seiner eigenen Frühwerke am Start hat. Wer JORN also erst durch seine Arbeit mit MASTERPLAN kennen gelernt hat, bekommt hier die Gelegenheit sich einen Überblick über den Back-Katalog des Meisters zu verschaffen.
Vertreten sind zwei Songs vom Solo-Debüt "Starfire" aus dem Jahre 2000, sechs Nummern vom Geniestreich "Worldchanger" (2001) sowie vier Titel vom nicht minder überragenden Werk "Out To Every Nation" (2004). Am interessanten für die Fans des Norwegers sind wahrscheinlich die vier Tracks, die in verschiedenen Band-Konstellationen entstanden sind, da diese wohl am wenigsten bekannt sein dürften. Da hätten wir im einzelnen das nette, aber recht harmlose 'Gonna Find The Sun' von THE SNAKES, den tollen Melodic-Rocker 'Hourglass' von MILLENIUM, das mitreißende 'My Own Way' vom starken ALLEN/LANDE-Album, sowie 'Where The Wind Blows' vom ARK-Debüt, ebenfalls eine sehr gute Wahl. Leider gibt es keinen Song vom BEYOND TWILIGHT-Klassiker "The Devil's Hall Of Fame", aber das war nach dem heftigen Streit zwischen JORN und Finn Zierler um die Urheberschaft des Materials auf dem "Section X"-Album auch kaum zu erwarten.
Auf jeden Fall macht "The Gathering" deutlich, dass JORN schon immer ein toller Sänger war, sich als Songwriter im Laufe der Jahre aber mächtig weiterentwickelt hat. Die "Starfire"-Nummern zum Beispiel sind gegenüber den Titeln neueren Datums doch deutlich einfacher und unspektakulärer. Außerdem stellt man im Verlaufe dieser Platte mal wieder fest, dass es im Grunde zwei verschiedene JORN-Songs gibt: den straighten, eingängigen Heavy-Rocker mit dem Killer-Refrain und den atmosphärisch dichten, meist schleppenden Monster-Groover - alles immer schön zwischen den Fixsternen DIO, PURPLE, WHITESNAKE und RAINBOW. Beide Schemata werden hier einige Male bedient, und die allermeisten Songs können für sich allein genommen absolut überzeugen. Doch auf Dauer kann einem schon ein kleines bisschen langweilig werden, eben weil sich bestimmte Grundmuster in den Tracks ziemlich oft wiederholen. Vielleicht ist die CD mit 16 Titeln auch einfach etwas zu lang ausgefallen.
Somit bleibt trotz überwiegend spitzenmäßiger Musik ein fader Beigeschmack, zumal die Erstveröffentlichung einiger Songs nun wirklich noch nicht allzu lange her ist. Fans werden die Solo-Alben sowieso schon besitzen und alle anderen sollten sich lieber "Worldchanger" und "Out To Every Nation" besorgen, die es inzwischen bestimmt irgendwo zum Nice Price zu ergattern gibt. Oder halt das superbe letzte Studio-Album "The Duke" noch mal hören, oder sich das schwer geile Cover-Album kaufen. Die Welt ist voller Möglichkeiten für denjenigen, der danach sucht.
- Redakteur:
- Martin van der Laan