JORN - Traveller
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2013
Mehr über Jorn
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Frontiers (Soulfood)
- Release:
- 14.06.2013
- Overload
- Cancer Demon
- Traveller
- Window Maker
- Make Your Engine Scream
- Legend Man
- Carry The Black
- Rev On
- Monsoon
- The Man Who Was King
Weniger ist mehr
Freunde des unbestrittenen Gesangswunders hatten es in den vergangenen Jahren nicht leicht. Insbesondere wenn man einen traurigen Blick in die Geldbörsen wirft, wird einem klar, dass Jorn Lande mit Veröffentlichungen nicht geizte. "Symphonic" bot JORN-Songs im klassischen Orchestergewand, das letzte Werk mit gänzlich neuen Stücken hat erst wenige Monate auf dem Buckel und 2010 gab es mit "Dio", "The Showdown" mit Russell Allen und "Time To Be King" mit den ehemaligen MASTERPLAN-Genossen. So wird es langsam aber sicher zur Sisyphosarbeit, den Alben des Workaholics zu folgen.
Zugegeben, ich bin ein enormer Fan von seinen Gesangsleistungen und seiner Stimme und der neuste Zehnteiler gefällt im Ganzen auch. JORN weiß eben, wie man mitreißenden, melodischen Rock/Metal mit dem gewissen Extra zelebriert. Bereits die straighten, eingängigen 'Overload' und 'Traveller' und das überaus melodische 'Cancer Demon' machen klar, dass Jorn Lande im mittleren Tempo das Zepter in der Hand hält. Die hier angefertigte Kost ist nicht zu verachten: 'Legend Man', das zähflüssige 'Carry The Black' und das abschließende 'The Man Who Was King' gehören zu jenen Stellen, die auf diesem Album wirklich Spaß machen.
Dennoch wünscht man sich im Laufe von "Traveller" die einen oder anderen Soundausbrüche. Seine Stimme ist prädestiniert für schnelleren Melodic-Power-Metal, den man sich speziell zum Ende hin wünscht, beinahe schon herbeisehnt. "Traveller" ist dennoch ein gutes Melodic-Rock-Album im mittleren Tempo geworden. Freunde des Ausnahmesängers werden auch hier keinen Fehlkauf tätigen, obgleich diese Veröffentlichung einen faden Beigeschmack innehat, was nicht einmal an den Songs oder der Leistung per se liegt.
Es wird nur kurze Zeit dauern, bis es Herrn Lande abermals in den Gliedmaßen juckt und bald (vielleicht sogar noch dieses Jahr, spätestens jedoch im nächsten) mit einer neuen Veröffentlichung daherkommt. Langsam aber sicher verliere auch ich den Überblick, bei dem Norweger die Spreu vom Weizen zu trennen. Also bitte, tritt ein wenig auf die Bremse, gib uns die Chance, das soeben erst Gehörte zu verdauen, zu verinnerlichen und unsere Geldbeutel werden es dir danken.
Anspieltipps: Overload, Cancer Demon, The Man Who Was King
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp