JOURNEY - Generations
Mehr über Journey
- Genre:
- AOR
- Label:
- Frontiers / Soulfood
- Release:
- 22.08.2005
- Faith In The Heartland
- The Place In Your Heart
- A Better Life
- Every Generation
- Butterfly (She Flies Alone)
- Believe
- Knowing That You Love Me
- Out Of Harms Way
- In Self-Defense
- Better Together
- Gone Crazy
- Beyond The Clouds
- It's Never Too Late [Bonus Track]
30 Jahre nach ihrem Debütalbum meldet sich die AOR-Institution JOURNEY mit ihrer neuen Scheibe "Generations". Ex-TYKETTO Steve Augeri, seit dem letzten regulären Album "Arrival" Sänger der Band, hat derzeit nur noch eine Teilzeitstelle. Denn auch alle anderen Bandmitglieder übernehmen bei je mindestens einem Lied die Frontstimme. Dabei klingen aber fast alle ihre Stimmen der von Augeri ähnlich, der seinerseits wie eine maskuline Version seines Vorgängers Steve Perry klingt.
JOURNEY haben auf ihre alten Tage natürlich nicht ihren Stil geändert. "Generations" ist eine gute AOR-Scheibe geworden, ohne allerdings den Rang ihrer klassischen Vorgänger zu erreichen. Die Rocker sind nicht mehr so mitreißend wie 'Separate Ways', die melancholischen Balladen nicht mehr so schön traurig wie 'Who’s Crying Now' und die Hymnen nicht mehr so großartig wie 'Wheel In The Sky'. An der "Generations" bestätigt sich auch eine Erkenntnis, die man immer wieder gewinnen kann: Eine Band bringt dann ihre besten Lieder hervor, wenn sie radikal und unbeirrt an einem Konzept festhält. So sind die beiden besten Stücke des Albums das für JOURNEY typischste Lied 'The Place In Your Heart' und das untypischste 'Gone Crazy'. Bei 'The Place In Your Heart' kommt wieder der alte JOURNEY-Zauber auf: eingängige mitreißende Mitsingmelodie, mehrstimmige Gesänge, schönes Gitarrensolo und eine gute Leistung aller Musiker. Urgestein Ross Valory (b), der einzige unterscheidbare Sänger der Gruppe, röhrt mit seiner rauhen, knarzigen Stimme den coolen, treibenden Großstadt-Blues 'Gone Crazy', der stilecht von einer Mundharmonika begleitet wird. Der einzige Ausfall der Platte ist 'Knowing That You Love Me'. Auch bei dieser Nummer blitzt stellenweise die Qualität der Band auf, aber schon bald fragt man sich, was das sein soll: Ballade, Musical, was zum Schunkeln, die neue Goldmedaille im BON-JOVI-Schleimballaden-Wettbewerb?
Ein starkes Plus des Albums ist auf jeden Fall die Klasse der Musiker. Vor allem Gitarrist Neal Schon zeigt sein ganzes Können, egal ob er kleine Licks einwirft, die Rhythmusgitarre schrammelt oder zum großen Solo ansetzt wie z. B. auf 'Every Generation' oder 'Beyond The Clouds'. Drummer Deen Castronovo präsentiert eine vielseitige Rhythmusarbeit und beweist, dass sein Schlagzeug über mehr als zwei Trommeln und ein Becken verfügt. Auch Arrangement und Produktion sind wieder sehr gelungen.
Fazit: JOURNEY haben noch nie schlechte Arbeit abgeliefert, und sie tun dies auch 2005 nicht. "Generations" ist ein gelungenes, aber kein spitzenmäßiges Album. Ich wage mal die Prognose, dass bei der JOURNEY-Tour 2010 höchstens noch ein Lied der "Generations" gespielt werden dürfte.
Anspieltipps: The Place In Your Heart, Gone Crazy, Out Of Harms Way
- Redakteur:
- Stefan Kayser