JOYLESS - Unlimited Hate (Re-Release)
Mehr über Joyless
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- ATMF
- Release:
- 28.12.2018
- Inherent Emptiness
- Your Crystal Fragments
- Blå Melankoli
- (Don't Need) Religion
- Overmotets Pris (New Version)
- Jomfrulysets Fall
- Dimension Of The Blackest Dark
- Full Circle
- Fulfillment And Entity's Embraced
- Swansmile
- Room Of Velvet Splendour Pt. 2
Trotz einiger Bonusnummern ein recht blutarmer Re-Release
Ob die erste JOYLESS-Platte tatsächlich in die Kategorie Underground-Kult gehört, ist sicherlich strittig. Die Band, die seinerzeit aus der Asche von FORGOTTEN WOODS hervorgegangen ist, schien zu Zeiten des Debüts noch relativ unschlüssig über den weiteren musikalischen Kurs zu sein, und auch über die Frage, wie weit man sich von der Vergangenheeit distanzieren sollte, um der neuen Combo auch einen prägnanten Stempel aufzudrücken. Die daraus resultierende Unsicherheit ist schließlich auch in den Songs spürbar, die über weite Strecken weder Fisch noch Fleisch sind.
Das 1997 erstveröffentlichte Material ist teilweise sehr langatmig arrangiert, will episch, experimentell und anspruchsvoll zugleich sein, die alte Schule des norwegischen Black Metals aber auch nicht umkurven und gerät folglich in immer größere Schwierigkeiten. Ist der immerhin 13-minütige Opener 'Inherent Emptiness' mit seinem VENOM-affinen Riffing noch einigermaßen zugänglich, verstrickt sich JOYLESS in den darauffolgenden Kompositionen immer mehr in progressiven Strukturen und eigenartigen Wendungen, und unterwirft sich schließlich einem künstlerischen Hoheitsgedanken, den die Musiker letztlich nur ziemlich künstlich aufrechterhalten können. Selbst das ziemlich eigenwillig interpretierte MOTÖRHEAD-Cover '(Don't Need) Religion' klingt blutarm und leblos und ist am Ende so weit entfremdet, dass man es gerne überspringen möchte.
Manche mögen JOYLESS insofern in Schutz nehmen, als die Band es durchaus versucht hat, abseits der damals aufkeimenden symphonischen Strömungen gänzlich andere, neue Wege einzuschlagen. Und dennoch ist das Resultat schwammig und schließlich auch unbefriedigend. Auch die drei Bonustracks der Neuauflage, die von einem Split-Release mit APOKYPHUS bzw. von der "Blue In The Face"-EP stammen, helfen hier nicht weiter. Ebenso wie das zeitgleich wiederveröffentlichte "Wisdom & Arrogance" bleibt "Unlimited Hate" eine Randnotiz in der Black-Metal-Historie und als solche auch 22 Jahre später nicht weiter erwähnenswert. Auch Nostalgiker und Sammler können daher getrost verzichten!
- Redakteur:
- Björn Backes