JUDAS PRIEST - Battle Cry
Mehr über Judas Priest
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Sony
- Release:
- 25.03.2016
- Battle Cry
- Dragonaut
- Metal Gods
- Devil's Child
- Victim Of Changes
- Halls Of Valhalla
- Redeemer Of Souls
- Beyond The Realms Of Death
- Jawbreaker
- Breaking The Law
- Hell Bent For Leather
- The Hellion
- Electric Eye
- You've Got Another Thing Coming
- Painkiller
Starkes Konzert, lieblose Veröffentlichung!
Zugegeben: JUDAS PRIEST gehört nicht zu denjenigen Acts, die auf ein neues Studioalbum gleich einen Stapel Live-Releases folgen lässt, um den Moment auch mit größtmöglichem Profit zu verwerten. Angesichts der schwächeren Platten nach der Rückkehr von Rob Halford scheint dieser Schritt auch nicht zwingend notwendig, wäre aber beim Live-Comeback der wiedervereinigten Legende sicherlich ein brauchbares Thema gewesen.
Der Zeitpunkt der Veröffentlichung von "Battle Cry" kommt daher ein bisschen überraschend, denn auch inhaltlich hätte man mit der Verwertung des Wacken-Materials nicht rechnen müssen. Dennoch hat sich das NWoBHM-Flagschiff entschieden, die rund 90-minütige Show auch für die Nachwelt festzuhalten, was jedoch unter mehreren Gesichtspunkten fragwürdig erscheint. Denn gerade klangtechnisch ist die Aufnahme vom letztjährigen Festival quasi die Antithese zum aufgepimpten "Unleashed In The East".
Der Sound ist rau und irgendwie auch wieder künstlich, die Publikumseinspielungen machen nicht den authentischsten Eindruck, und auch der Umstand, dass ein größerer Teil des Konzerts bereits im TV gesendet wurde, macht die Sache nicht gerade zu einem exklusiven Event - insbesondere nicht die parallel erscheinende DVD, die nebst drei Bonustracks aus dem polnischen Gdansk auch noch zwei weitere Tracks aus der Wacken-Setlist beinhaltet. Und hier folgt dann auch schon die nächste Kritik: Die CD-Variante wurde um das verzichtbare 'Redeemer Of Souls', aber eben auch um die letzte Zugabe 'Living After Midnight' gekürzt, die während der Show zum finalen Highlight avancierte. Unvollständigkeit aufgrund von Ressourcenersparnis? Ist das der Anspruch einer Band wie JUDAS PRIEST?
Immerhin spiegelt "Battle Cry" sehr gut wieder, dass die Briten immer noch auf höchstem Niveau unterwegs sind und sowohl Halford als auch seine Kollegen einen prima Gig spielen. Dies ist aber auch die einzige, nachhaltig positive Aussage, die man mit diesem Live-Release in Verbindung bringen möchte. Insgesamt macht "Battle Cry" nämlich einen eher unfertigen Eindruck und wird ebenso lieblos in Szene gesetzt wie die letzten Studiowerke.
- Redakteur:
- Björn Backes