JUDAS PRIEST - Live In London
Mehr über Judas Priest
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- SPV
- Release:
- 13.01.2003
- Metal Gods
- Heading Out To The Highway
- Grinder
- Touch Of Evil
- Blood Stained
- Victim Of Changes
- The Sentinel
- One On One
- Running Wild
- The Ripper
- Diamonds & Rust
- Feed On Me
- The Green Manalishi
- Beyond The Realms Of Death
- Burn In Hell
- Hell Is Home
- Breaking The Law
- Desert Plains
- You’ve Got Another Thing Coming
- Turbo Lover
- Painkiller
- The Hellion / Electric Eye
- United
- Living After Midnight
- Hell Bent For Leather
Nun ja, eigentlich dachte ich mir, als die “Live In London”-DVD rauskam, das war’s auch schon an Live-Material von PRIEST, aber erstens kommt es anders und zweitens als man dankt! Besieht man sich die letzten Releases der einstigen (sorry, aber das kann man getrost so sagen!) Metal-Götter, so findet man ein einigermaßen gutes Album („Jugulator“), eine Live-Doppel-CD („Meltdown Live 98“) und das bisher schwächste und ausdrucksloseste Album der Bandgeschichte („Demolition“) wieder. Sprich: Zwei Studioalben und - die vor mir liegende Doppel-CD (wollen wir mal die Live-DVD, die im Oktober erschien, nicht vergessen!) miteingeschlossen – zwei Live-Alben hinterher. Ob man will oder nicht, es drängt sich einem unmittelbar der Gedanke an Fanabzocke auf, oder?
Betrachten wir doch einmal die Tracklist näher und vergleichen diese mit der „Meltdown Live 98“. Ganz genau acht Veränderungen befinden sich darauf, wovon drei Tracks von der „Demolition“ stammen (und hier wäre mir „Machine Man“ wesentlich lieber gewesen als „Hell Is Home“ oder „Feed On Me“!).
Weiterhin befinden sich mit „Desert Plains“ und „Turbo Lover“ zwei wirklich gelungene Klassiker drauf; ebenso wie „United“ und „Heading Out To The Highway“. Als weniger gelungen betrachte ich den von Tim Owens ganz speziell angekündigten Song „Running Wild“: Hätte man, wenn es schon ein Track vom Götter-Album „Killing Machine“ sein muss, nicht lieber den Titletrack oder „Delivering The Gods“ nehmen können? Soweit sogut – mir persönlich drängt sich die Frage auf, ob man sich wirklich eine Doppel-CD anschaffen soll, wenn sich nur acht „neue“ Songs darauf befinden.
Sicherlich sind JUDAS PRIEST live noch immer eine Bank, dafür sorgen schon die grandiosen Vocals eines Tim „Ripper“ Owens; sicherlich sind die Klassiker immer und immer wieder hörenswert, aber rechtfertigt das auch wirklich den Kauf dieser Scheibe? Ich denke nein!
Vor Allem, wenn man sich die restlichen Songs anhört. Meiner Meinung nach sind – um nur ein paar Beispiele zu nennen – die Songs „Touch Of Evil”, „Victim Of Changes“, „Burn In Hell“ oder auch „Living After Midnight“ auf der 98er-Scheibe wesentlich besser, irgendwie harmonischer gespielt, als auf der „Live In London“.
Am deutlichsten merkt man dies bei „Diamonds & Rust“: Bescherte mir vor Allem die geniale Stimme von Owens eine Gänsehaut vom Feinsten (und zwar jedes Mal, wenn ich mir das Lied anhöre), so bleibt bei dieser Version der Porenorgasmus komplett aus. Unweigerlich stelle ich mir einmal mehr die Frage, in wie weit PRIEST auf der „Meltdown Live 98“ mit Overdubs gearbeitet haben bzw. - wie man es ja von Live-Outputs der Marke JUDAS PRIEST gewöhnt ist - den Gesang im Studio nachvertont haben? Auf der „Live In London“ hat man sicherlich nichts verbessert, was sich dadurch zeigt, dass sich Tim bei „Turbo Lover“ ganz gehörig versingt.
A propos Tim, irgendwann sollte er sich mal andere Ansagen zurechtlegen, das wird auf die Dauer echt langweilig. Wir wissen alle, wie du heißt (What’s my name? – bei "The Ripper") oder ob irgendwelche „Lawbreakers out there“ sind („Breaking The Law“).
Ach ja und noch was: Bitte, nehmt endlich „The Sentinel“ aus dem Programm, der liegt dem guten Owens rein gar nicht!
Ansonsten lässt sich sagen, dass der Sound (wie gewohnt) glasklar ist und die Live-Stimmung optimal rüber kommt – ist ja bei einem Live-Album nicht immer so, gell?
Kurz und knapp: „Live In London“ ist definitiv nur etwas für die Die-Hard-PRIEST-Fans oder für all jene, die die 98er Live-Scheibe nicht besitzen. Ansonsten sollte jeder für sich entscheiden, diese Scheibe zu kaufen, besonders wenn man zusätzlich bedenkt, dass sich auf der Doppel-CD nur sieben Tracks mehr befinden als auf der „Live In London“-DVD!
Anspieltipps: Grinder; The Green Manalishi; Desert Plains; Turbo Lover; United
- Redakteur:
- Alex Kragl