JUGLANS REGIA - Neranotte
Mehr über Juglans Regia
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Juglans Regia / Loud n' Proud Records
- Release:
- 10.03.2023
- Giu
- Fragili Equilibri
- Chimeira
- Troppo E Niente
- Oltre Lo Schermo
- Confine
- Güser
- Dentro Il Mare
- Neranotte
- Se...
Eine interessante Weiterentwicklung.
Das neueste Album der italienischen Band JUGLANS REGIA, die Rockmusik in ihrer Muttersprache spielt, heißt "Neranotte". Mit dem neuen Gitarristen Samuele Scandariato und Keyboarder Riccardo Iacono (auch DOMINE) sind zwei Besetzungswechsel zu vermelden. Die Entwicklung der Gruppe zu leichter zugänglichen, aber immer noch anspruchsvoll arrangierten Stücken, scheint weiterzugehen. Eine Konstante in der Musik dieser Formation ist die charakteristische Stimme des Sängers Allessandro Parigi.
Zunächst ist an "Neranotte" bemerkenswert, dass neben sechs Liedern auch vier kurze Zwischenspiele bzw. Geräuschkulissen sowie das nette orgeldominierte Outro 'Se...' zu finden sind. Überhaupt hat der neue Mann an den Tasten ganz offenkundig seinen Anteil an den Neuerungen gehabt. Schon 'Fragili Equilibri' wird von teils nach Pop, teils nach Neoprog klingenden Keyboards dominiert, doch Max Dionigis präsenter Bass erdet die Nummer im Rock. Außerdem setzt hier wie auch in der Powerballade 'Confine' eine zweite, weibliche Stimme einen interessanten Akzent. In 'Chimeira' spielt die Gitarre eine größere Rolle, die im genannten 'Confine' und vor allem im großartigen Finale des abwechslungsreichen und melodischen 'Oltro Lo Schermo' einige starke Soli abliefert. Gelegentlich ist die Gitarre in einem so reinen, gläsernen Sound zu vernehmen, dass man annehmen darf, dass Steve Rothery von MARILLION nicht ganz ohne Einfluss auf den neuen Mann bei JUGLANS REGIA am Sechssaiter geblieben ist. Überhaupt findet sich hin und wieder eine Stelle, die sich wie eine dunkle Variante von MARILLION anhört. Das etwas düstere 'Dentro Il Mare' erinnert mich noch am stärksten an das, was die Formation in früheren Jahren gespielt hat. Herzstück der Scheibe dürfte das über siebenminütige, elegische Titelstück sein, das verträumt anfängt und dann mit verschiedenen Tasteninstrumenten und Gitarren, dem Bass und der gekonnten Schlagzeugarbeit von David Carretti sowie einer Flöte immer intensiver wird.
Sicher erhöht die Verwendung der italienischen Sprache nicht gerade die internationalen Erfolgsaussichten für JUGALNS REGIA. Aber die Weiterentwicklung im Bandsound hat die Musik für Hörer verschiedener Rockstilrichtungen zugänglicher gemacht, so dass auch jemand wie ich, für den Rock eigentlich die englische oder die deutsche Sprache verlangt, Freunden gehalt- und stimmungsvoller Musik ein Antesten von "Neranotte" empfehlen kann.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser