JUNGLE ROT - Order Shall Prevail
Mehr über Jungle Rot
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Victory Records/ Soulfood
- Release:
- 26.06.2015
- Doomsday
- Paralyzed Prey
- Blood Revenge
- Fight Where You Stand
- Order Shall Prevail
- The Dread Perstilence
- I Cast The First Stone
- E.F.K.
- Trench Tactics
- Nuclear Superiority
Mal wieder Stillstand nach dem kurzen Aufbäumen!
Es war zu befürchten, denn auf traurige Art und Weise bleiben die alten Recken von JUNGLE ROT ihrer Philosophie treu, nach einem starken Release wieder einen mittelmäßigen Longplayer nachzuschieben. Die Tradition zieht sich wie ein roter Faden durch die Karriere der Truppe aus Wisconsin, die mit "Terror Regime" vor zwei Jahren eines ihrer stärksten Alben an die Öffentlichkeit brachte. "Order Shall Prevail" kann dieses Niveau leider nicht halten und wirkt bisweilen arg lustlos, quasi wie die leidige Pflichtaufgabe, die man von Zeit zu Zeit im Studio bewältigen muss. Und das ist angesichts des jüngsten Fortschritts mal wieder unverständlich, aber eben auch ärgerlich.
Bevor nun wieder schlimmste Befürchtungen durch die Köpfe schwirren: Nein, es ist auch kein schwaches Album, das sich hier in zehn meist im Midtempo angesiedelten Nummern darstellt. Es ist eben nur nicht die Bestätigung dessen, was die Mannschaft zuletzt angeboten hat. Ein kritischer Blick gilt in diesem Zusammenhang dem teils recht hüftesteifen Material in den hinteren Abschnitten der Platte. 'E.F.K.' und 'Nuclear Superiority' haben den Wert von unfertigen B-Seiten und können mit ihrem lahmen, schlichten Groove überhaupt nicht überzeugen. Aber auch zuvor ist diese bekannte, aber eben selten so ermüdende Simplizität der hauptsächliche Krisenherd, der Songs wie 'The Dread Pestilence' oder 'Paralyzed Prey' massiv ausbremst. Dass JUNGLE ROT sich in höheren Tempolagen wesentlich wohler fühlt und dort auch souveräner (und vor allem etwas variabler) auftritt, beweist die Band auf "Order Shall Prevail" aber auch. Der Titelsong und der Opener 'Doomsday' beweisen gegenteilig, dass man nicht wieder alle Qualitäten über Bord geworfen hat. Und auch die Kollaboration mit Max Cavalera in 'Fight Where You Stand' ist durchaus hörenswert.
Für eine uneingeschränkte Empfehlung ist das alles aber eindeutig zu wenig. Da fehlen Dynamik und Biss, da fehlt einfach die Leidenschaft, die "Terror Regime" noch zum Überraschungshit werden ließ. Und auch wenn Brauchtumspflege eine feine Sache ist: In diesem Fall hätte man sich gewünscht, JUNGLE ROT hätte mit der oben angeführten Tradition gebrochen!
Anspieltipps: Fight Where You Stand, Order Shall Prevail
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes