JUNIUS - Reports From The Threshold Of Death
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2011
Mehr über Junius
- Genre:
- Post Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Prosthetic Records (Sony Music)
- Release:
- 21.10.2011
- Betray The Grave
- All Shall Float
- Dance On Blood
- A Universe Without Stars
- Haunts For Love
- The Meeting Of Pasts
- (Spirit Guidance)
- A Reflection On Fire
- Transcend The Ghost
- Eidolon & Perispirit
Zärtliche Härte.
"Der perfekte Hybrid zwischen NEUROSIS und THE SMITHS" schreibt das legendäre Musikmagazin Rolling Stone über JUNIUS. Das klingt interessant und führt letztendlich doch in die Irre. Zumindest, wenn man das neue Album "Reports From The Threshold Of Death" als Maßstab nimmt.
Die glasklaren Vocals von Joseph Martinez zelebrieren zwar wunderschöne, beinahe poppige Melodien, die man mit viel Fantasie in die Nähe von THE SMITHS bringen kann und mit weniger Fantasie den COLDPLAY-Frontmann Chris Martin in Erinnerung rufen, doch ist man auf instrumentaler Seite nicht annähernd so wuchtig und garstig wie es die Trendsetter von NEUROSIS sind. Ich würde die Musik der Herren eher irgendwo zwischen Post Rock, Art Rock & Progressive Rock verorten. Kategorien, die in der letzten Zeit sowieso stark miteinander verschmolzen sind. Etwas reduziertere OCEANSIZE mag man vielleicht als Vergleich heranziehen. Man gibt sich also nicht so ausufernd, baut aber ebenso viel Atmosphäre auf. Die Gitarren sind sehr präsent und meist überraschend klar gespielt, während Schlagwerker Dana Filloon die Chose in Zusammenarbeit mit Joel Munguia stetig antreibt.
Und dennoch ist das Statement der Kollegen jetzt nicht völlig daneben. Denn die Faszination, die von "Reports From The Threshold Of Death" ausgeht, liegt klar im Gegensatz zwischen Vocallines & Instrumentierung. Wo Songs wie der tolle Opener 'A Universe Without Stars', 'The Meeting Of Pasts' oder 'Dance Of Blood' durchaus instrumental auch mal echte Energieschübe verabreicht bekommt, bleibt der Gesang stets kristallbachklar und schwebt federleicht über die Riffs. Und genau dies lässt eine feinen, beinahe hypnotischen Sog entstehen, der einen wunderbar mitreißen kann.
Und so ist "Reports From The Threshold Of Death" unter dem berühmten Strich ein starkes, hypnotisierendes Album der Widersprüche, das Fans des Dreiecks Alternative - Post - Prog antesten sollten.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk