JUPITER SOCIETY - From Endangered To Extinct
Mehr über Jupiter Society
- Genre:
- Progressive Metal / Gothic Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Fosfor Creation / Just For Kicks
- Release:
- 31.05.2013
- Enemy March
- Invasion
- Queen Of Armageddon
- No Survivors
- Fight Back
- Defeat
Etwas lustloser Soundtrack zum Weltuntergang
Wir werden alle sterben - und JUPITER SOCIETY aus Schweden liefert uns den Soundtrack zu diesem Ereignis. Die Band, die aus gestandenen Musikern des Prog- und Doom-Sektors besteht, liefert mit "From Endangered To Extinct" nun das dritte Konzeptalbum mit einer äußerst düsteren Science-Fiction-Story ab. Dem Titel entsprechend geht es um den Untergang der Menschheit nach einer Invasion der Erde. Und die musikalische Umsetzung entspricht so ziemlich dem, was man bei dem Thema und den beteiligten Musikern erwarten würde.
Die sechs, meist überlangen Songs sind wuchtig und schwerfällig angelegt, ohne dabei wirklich in Doomgefilde zu driften. Synthesizer und zahlreiche Effekte, die den Gesang verfremden, sollen die angestrebte, futuristische Atmosphäre weiter unterstützen. Dabei wechseln sich eine ganze Reihe von Vokalisten am Mikrofon ab, von denen Mats Levén, der in seiner langen Karriere schon bei MALMSTEEN, THERION und aktuell CANDLEMASS sein Goldkehlchen verdungen hat, wohl der bekannteste sein dürfte.
Bei all der versammelten musikalischen Kompetenz stellt sich leider rasch etwas Ernüchterung ein, da das Songmaterial nur selten wirklich bemerkenswert geraten ist. Da verhält es sich mit "From Endangered To Extinct" ganz ähnlich wie mit vielen Science-Fiction-Blockbustern, die ihre Substanz hinter übertriebenem Bombast und Special-Effects zu verbergen suchen. Fast jeder der Songs weist Längen auf, die sich ohne Probleme kürzen ließen und die wirklichen Höhepunkte sind rar gesät und selbst dann eher nur auf Mittelgebirgsniveau angesiedelt. Am ehesten lässt sich hier noch 'Fight Back' herausheben, das, gerade auch wegen seines einfachen Refrains gut ins Ohr geht.
Als misslungen muss man aber den Versuch ansehen, dem düsteren Inhalt der Handlung durch freizügiges Plündern der Gothic Metal Gruft der Neunziger Nachdruck zu verleihen. Wuchtige Stakkatoriffs, über denen sich Wälle über Wälle von schwelgerischen Streichern auftürmen, bis man vor lauter Bombast keine Songs mehr hört, sind selten eine gute Idee und werden hier erstaunlich uninspiriert dazu eingesetzt, das Material weiter aufzublähen.
Sicher, ein paar gelungene Themen, Soli oder Gesangslinien finden sich in jedem Lied, doch der Aufwand, sie zu suchen, ist viel zu hoch und rechtfertigt ein regelmäßiges Hören eigentlich nicht. Wer bei düsteren Zukunftsvisionen einfach nicht nein sagen kann, kann ja mal ein Ohr riskieren, für alle anderen gibt es sicher nahrhafteres Ohrenfutter.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst