JUST REBORN - Formae Mentis
Mehr über Just Reborn
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- WormHoleDeath
- Release:
- 08.11.2024
- Intro
- Dreams Of Euphoria
- Strong On My Own
- Imago Animi
- Interlude
- Alter Ego
- Lonely Souls Lullaby
- Brain Fag
- Cannonball
- Cynical Lies
- Ad Aspera
- Don't Hurt My Soul
- Outro
Anständiges Material, jedoch Schwächen in der Performance.
Bei Zeilen wie 'Spread Your Wings And Fly Away' werde ich immer gerne hellhörig, scheinen doch hier wieder klischeehafte Lyrics im Umlauf zu sein, die von wenig kreativem Umgang mit der Bedeutung der Texte zeugen. In der Tat ist der lyrische Erguss von JUST REBORN nicht allzu spektakulär und zeigt klare Limitierungen bei der italienischen Symphonic-Metal-Combo, die das vierköpfige Ensemble aber glücklicherweise im kompositorischen Teil des Albums wieder weitgehend ausgleichen kann.
"Formae Mentis" ist in der Tat noch sehr stark in der modernen Klassik verwurzelt und nimmt die Stilbezeichnung Symphonic Metal noch etwas ernster als der größte Teil der kitschbeladenen Vertreter der Szene. Die orchestralen Arrangements sind professionell umgesetzt und die Symbiose aus bombastischen Keyboards und durchaus druckvollem Riffing funktioniert über weite Strecken richtig gut. Dennoch ist die opulente Aufbereitung nicht der alleinige Star im Schaufenster, sondern lässt sich von sehr abwechslungsreichem Songwriting auch gerne mal etwas spektakulärer unter die Arme greifen. Ein vermeintlicher Glücksfall also?
Nun, grundsätzlich kann man JUST REBORN zumindest mit Blick auf das aktuelle Material definitiv zu den stärkeren Acts der Szene hinzurechnen, allerdings bleiben einzelne Schwächen, die leider auch markant im Vordergrund bleiben. Frontdame Monica Bisquadro mag zwar in den höheren Tönen eine gute Figur abgeben, doch sobald es ein wenig entspannter wird und auch ein paar epische Parts Begleitung benötigen, ist hier elfenhaftes Gezwitscher dann doch recht ermüdend und nimmt vielen Nummern ein ganzes Stück von ihrer Strahlkraft. Auch eine balladeske Geschichte wie 'Lonely Souls Lullaby' ist im Hinblick auf die Vocals recht wackelig, weil hier ein bisschen Power im Organ fehlt.
Trotzdem hinterlässt "Formae Mentis" einen erstaunlich positiven Eindruck, weil die Arrangements überzeugen, die Mischung sehr ausgewogen ist und einige der Hooklines auch auf Anhieb zünden. Die Italiener bringen zwar noch diverse Defizite mit, haben jedoch keine so schweren Lasten auf ihren Schultern, als dass man sie nicht künftig abwerfen könnte. Vor allem die Tatsache, dass hier nicht schematisch zitiert wird, ist ein großes Plus.
Symphonic Metal ist ein zweischneidiges Schwert, was JUST REBORN ab und an auch deutlich zu spüren bekommt. In der Gegenüberstellung mit dem Gros des Genres können die Südeuropäer aber tatsächlich bestehen!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes