KHNVM - Cosmocrator
Mehr über KHNVM
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Testimony Records
- Release:
- 29.08.2025
- Purgatorial Pyre
- Fetid Eden
- Mercurial Remnants
- Fathomless Enigma
- Cosmocrator
- Venom Spawn
- Haunting Blight
Interessant, spannend, aber viel zu zäh.
Dass die Herren von KHNVM relativ lange benötigen, um ihre grollenden Walzen in Schwung zu bringen, hat man schnell akzeptiert. Dass sie derweil auch gerne mal ein paar verspielte Leads einbringen und sich damit ein Stückchen vom üblichen Doom/Death-Mix entfernen, belebt die Sache unterdessen sogar. Doch dass am Ende dennoch wenig Zählbares steht, weil die relativ schwere Kost ihre Aggressionen nicht adäquat auspendelt und letztlich viel zu träge agiert, ist ziemlich unbefriedigend. Denn zumindest handwerklich bringt "Cosmocrator" relativ viele Eigenschaften mit, die man im modernen Todesblei so manches Mal arg vermisst.
Ein wenig Mut zum Risiko, ein paar unkonventionell gesteuerte Arrangements und eine Menge Durchschlagskraft, insbesondere bei den Growls, kann die vierte Scheibe der hiesigen Truppe definitiv aufweisen. Ferner ist auch die Produktion absolut nicht Genre-typisch, zwar angenehm wuchtig und auch manchmal relativ schmutzig, aber nicht in die üblichen Retro-Old-School-Abteilung abgeschoben, die heuer wieder sehr populär ist. Es sind einfach die recht steifen Songs, die zwar viele erbauliche Elemente beinhalten, irgendwie aber einfach nicht Fahrt aufnehmen wollen, so eindringlich die Riffs auch marschieren. Doch die gelegentlichen Breaks sitzen nicht auf den Punkt, die Grooves nutzen sich mit der Zeit ab, und da auch innerhalb der einzelnen Kompositionen kaum markante Höhepunkte herausgearbeitet werden, schleppt sich "Cosmocrator" relativ gequält bis zur Ziellinie und ist irgendwie auch froh, diese endlich erreicht zu haben.
KHNVM ist sicherlich eine arg talentierte Band, gerade wenn es um die instrumentale Darbietung und die Vocals geht, doch beim Songwriting gehen die Jungs immer noch zu verkopft an die Sache heran und können auch im vierten Anlauf nicht wirklich begeistern. Selbst spannungsgeladene Nummern wie 'Haunting Blight' und 'Fetid Eden' kommen nicht souverän ins Finish und verhaken sich zu sehr in ihren unnötig komplexen Strukturen. Was bleibt sind interessante Eindrücke, und davon gleich sehr viele, aber eben keine Platte, die man sich begeistert reinfährt - das hatten wir bei KHNVM schon mal...
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes