KADAVAR (DE) - For The Dead Travel Fast
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2019
Mehr über Kadavar (DE)
- Genre:
- Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 20.09.2019
- The End
- The Devil's Master
- Evil Forces
- Children Of The Night
- Dancing With The Dead
- Poison
- Demons In My Mind
- Saturnales
- Long Forgotten Song
Noch immer eine Marke für sich.
Weiter, immer weiter und Pause bitte erst dann, wenn wir alt sind. So oder so ähnlich werden wohl Simon und die zwei Christophe aus Berlin an ihr Management herangetreten sein, veröffentlichen sie doch innerhalb von sieben Jahren nun schon ihr fünftes Studioalbum. Immer weiter verbreiten sie aber auch maximal authentisch die Rock- und Metal-Ideen vergangener Jahrzehnte auf ihrem nun jüngsten Werk "For The Dead Travel Fast".
KADAVAR stimmt mit 'The End' ganz am Anfang der Platte ganz langsame und dystopisch-düstere Töne an und leitet damit schließlich das schon fast metallische 'The Devil's Master' ein. Christoph Lindemanns Stimme klingt wie immer anklagend, hat Nuancen vom Großmeister Ozzy und trägt so maßgeblich zu diesem Stil bei, den man so gut und konsequent umgesetzt fast nirgends sonst findet. Die wie üblich live aufgenommenen Instrumente und die Oldschool-Produktion sorgen auch ganz ohne übertieben hinzugefügtes Geknistere oder ähnliche Unsinnigkeiten für echtes Proto-Feeling und machen das Gesamtkonzept des Trios so äußerst stimmig. 'Children Of The Night' bildet den vorzeitigen Höhepunkt des Albums, und die Mannen zeigen in bester Manier die gelungene Kombination aus Songwriting, Können an Saiten und Trommeln sowie dem richtigen Feeling für diese ihre ganz eigene Art der psychedelisch angehauchten Rockmusik (die eigentlich gar nicht so okkult ist, wie einem das Label immer wieder weismachen will). Mit 'Posion' wird schon kurz darauf der zweite Hit nachgelegt, der einen schon beim zweiten Durchgang zum Refrain-Mitgröhlen zwingt. Danach geht es leider ein bisschen bergab mit der Qualität, sodass für mein Empfinden 'Saturnales' und der 'Long Forgotten Song' nicht unbedingt als unverzichtbares Material zu bezeichnen wären.
Das Konzept KADAVAR nutzt sich zwar noch nicht wirklich ab, aber mit einem Seitenblick auf die beiden letztgenannten Titel täten die Bartträger vielleicht gut daran, mal über einen etwas längeren Abstand bis zum kommenden Langspieler nachzudenken, damit ihnen dieses Schicksal nicht dann doch noch ereilt. Das wäre nämlich sehr schade.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Daniel Lindhorst