KALMAH - 12 Gauge
Mehr über Kalmah
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Spinefarm Records (Soulfood Music)
- Release:
- 12.03.2010
- Rust Never Sleeps
- One Of Fail
- Bullets Are Blind
- Swampwar
- Better Not To Tell
- Hook The Monster
- Godeye
- 12 Gauge
- Sacramentum
Die Könige der Sümpfe sind zurück!
Liegt es an einer besonderen Melodieführung? Einer charakteristischen Definition von ''episch''? Sind in Suomi die Gitarren anders gewachsen? Welcher Geist auch immer in den Sümpfen Finnlands spukt, eines ist klar: Man hört der Musik sofort an, wenn sie aus dieser Ecke Skandinaviens stammt - gerade bei den prominenteren Vertretern. Nach dem nicht ganz überzeugenden, da generischen "For The Revolution" hatte das Quintett um die Gebrüder Kokko zwei Jahre Zeit, um Energie und neue Ideen zu tanken. Nun melden sich die Melodic-Deather von KALMAH zurück: verspielter, motivierter und finnischer denn je.
'Rust Never Sleeps' beginnt mit bedächtigen Akustik-Klängen, die sich bald steigern und die folgende Riff-Attacke ankündigen. Wild, thrashig und dennoch melodisch brettern die Finnen los und ziehen den Hörer unmittelbar in die Atmosphäre von ''12 Gauge''. Die Melodie lädt zum Mitnicken ein, während die Gitarrenführung durch traditionelle Heavyness zu gefallen weiß. Dem Versprechen der ersten Klänge kann man vertrauen, hier wird Euro-Metal at it's best geboten: flott, episch und mitreißend. Leichtfüßig stampft es sich in 'One Of Fall' weiter. Bei aller Verspieltheit verkitscht der folkig angehauchte Sound zu keiner Sekunde, da die Gitarrenlinien von Pekka Kokkos brachialem Growling kontrapunktiert werden. Auch in diesem Track machen Gitarrenballetts, durch Synthie-Chöre dezent untermalt, des Hörers Mund wässerig. In die gleiche Kerbe schlägt auch das thrashige 'Bullets Are Blind'; immer mehr verfestigen sich die geisterhaften Assoziationen an folkige Kombos wie WINTERSUN oder ENSIFERUM. Auch beim hiesigen schwindelerregenden Solo ist Luftgitarre angesagt! So lässt es sich in die Schlacht ziehen.
In den Sümpfen nichts Neues im eingängigen 'Swampwar': KALMAH bleiben sich in jedem Song ihren Trademarks treu und spielen immer noch mit genug Spaß und Espirt, um mit ihrem Stil nicht zu ermüden. Etwas düsterer kommt 'Better Not To Tell' daher, bleibt aber trotzdem oder gerade deswegen ebenso im Ohr hängen wie die lockereren Nummern, zumal sich die Nummer mit energiegeladenen Melodien allmählich aufhellt. Halbzeit, und wir amüsieren uns immer noch prächtig - klar, weil auch in dem heroisch-treibenden 'Hook The Monster' mit dem gleichen Elan weitergezockt wird. Hoch die Pommesgabeln! Noch mehr steigert sich die Spannung in 'Godeye', das zwischendurch etwas ruhiger wird - denn selbst in Schlachten gibt es Atempausen. Eine gute Brücke zu dem akustisch angehauchten Beginn des Titeltracks, der alsbald in munteres Geballer übergeht. Hier ziehen KALMAH nochmal alle Register, um einen saucoolen Track zu erschaffen. Mit 'Sacramentum' zelebrieren die Finnen einen triumphierenden Abschluss und besiegeln damit ein saucooles Album.
Stilgetreu, aber weder generisch noch selbstkopierend präsentiert sich ''12 Gauge''. Als Sahnehäubchen täten dem Album vielleicht noch ein paar mehr Stimmungs- und Tempowechsel gut, aber es gibt nichts zu meckern. Auch so bilden die neun Tracks eine unterhaltsame Scheibe, die Spaß macht und gute Laune verbreitet. Was will man mehr?
Anspieltipps: 'Bullets Are Blind', 'Better Not To Tell'
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Regina Löwenstein