KALMAH - For The Revolution
Mehr über Kalmah
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Spikefarm
- Release:
- 06.06.2008
- For The Revolution
- Dead Man's Shadow
- The Holy Symphony Of War
- Wings Of Blackening
- Ready For Salvation
- Towards The Sky
- Outremer
- Coward
- Like A Slave
Der Sumpfherr treibt wieder sein Unwesen! Auf dem neuen Cover der finnischen Melo-Deather KALMAH darf das Maskottchen "Swamplord" natürlich nicht fehlen, diesmal gefolgt von einer ganzen Armee. Das passt zum Titel "For The Revolution" ebenso wie zu der ganzen Armada an Melodien, die der Nord-Fünfer auf sein neues Werk gepackt hat. War der Vorgänger "The Black Waltz" schon ganz weit vorn, setzt "For The Revolution" dem Ganzen die Krone auf. Mehr Melodien, das bedeutet zwar zugleich weniger Doublebass-Einsätze, dafür aber auch deutlich weniger CHILDREN OF BODOM-Anleihen, wobei KALMAH schon immer deutlich weniger nach den neoklassischen COB klangen als manch andere Landsleute.
Der Titelsong 'For The Revolution' bildet anfangs allerdings eine Ausnahme. Die ersten Sekunden und die kurz in die Tasten gehauenen, schallenden Töne erinnern doch deutlich an den CHILDREN-Klassiker "Follow The Reaper" - dabei haben es KALMAH gar nicht nötig, bei den Kindern vom Bodensee zu klauen. Das beweisen sie zunächst einmal mit dem eingängigsten Song der Platte, 'Dead Man's Shadow', auch wenn sie es mit dem Keyboardeinsatz hier schon fast ein wenig übertreiben. Vor dem inneren Auge tanzt eine mittelalterliche Maid zu den Tastenklängen durchs Bild, das aber sogleich von Pekka Kokkos tiefem Grunzen zur Seite geschoben wird. Die Stimme des Frontmans erinnert ein wenig an die guten, alten AMORPHIS, wobei KALMAH ehrlich gesagt das Zeug haben, selbst einen Klassiker wie "Tales From The Thousand Lakes" vom Tisch zu fegen. Das beweisen sie im Folgenden mit einprägsamen Songstrukturen und Mitgrölrefrains ('Holy Symphony Of War'), leicht angefrickelten Melodien auf Blastbeats ('Wings Of Blackening'), ruhigen Akustikgitarren, gefolgt von Midtempo ('Ready For Salvation'), majestätisch anmutenden Klangbildern ('Outremer') oder mit ordentlich Vollgas ('Towards The Sky' und 'Coward'). Doch vor allem machen sie eines: im Sekundentakt unendlich viele Melodien aus dem Ärmel schütteln, ob auf den Gitarren oder auf dem Keyboard. Letzteres klingt im abschließenden 'Like A Slave' zwar wieder recht stark auf neoklassisch getrimmt, dafür galoppieren die fünf Finnen aber auch nochmal ordentlich mit Doublebass vorwärts.
Mit "For The Revolution" haben KALMAH definitiv einen Anwärter auf das Melodic-Death-Metal-Album des Jahres vorgelegt. Und das nicht nur, weil ihr Bandname im Karelischen "Zum Grab" oder "Zum Tod" bedeutet. Durch haufenweise Ideen, Eingängigkeit und dennoch Härte haben sie sich redlich die Krone verdient - und nicht etwa bereits aufgetauchte, hämische Kommentare, es handle sich hier lediglich um einen weiteren COB-Klon. Da sollte man zum einen mal die neue NORTHER zum Vergleich heranziehen und zum anderen bedenken, dass sich der KALMAH-Vorgänger Ancestor bereits 1991 formierte - zwei Jahre vor den Bodensee-Kollegen. Schade nur, das KALMAH so tourfaul wie wohl kaum eine andere Band sind und erst zweimal in Deutschland gespielt haben. Wobei das letzte Konzert hierzulande bereits über fünf Jahre her ist ...
Anspieltipps: For The Revolution, Dead Man's Shaddow, Holy Symphony Of War, Ready For Salvation
- Redakteur:
- Carsten Praeg