KAMCHATKA - Long Road Made Gold
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2015
Mehr über Kamchatka
- Genre:
- Blues Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Despotz/Pirate Smile
- Release:
- 25.05.2015
- Take Me Back Home
- Get Your Game On
- Made Of Gold
- Human Dynamo
- Rain
- Who´s To Blame
- Mirror
- Slowly Drifting Away!
- Long Road
- To You
- No One That Can Tell
- Devil Dance
Mehr Erde, mehr Energie, weniger Blues.
KAMCHATKA, das sind drei Weltklasse-Musiker, für die schon der reine Spaß am Handwerklichen die Hörzeit wert ist. Ich durfte sie mit ihrem letzten Album "The Search Goes On" und auf den folgenden Live-Shows kennen lernen, und sogar mit dem sympathischen Per Wiberg reden.
Wie immer ist auch das sechste Album in ein sehenswertes Artwork verpackt, das ja Per Wiberg bekanntlich immer selbst entwirft. Auf jedem KAMCHATKA-Cover sind drei Dinge zu sehen und hier sind es drei Reiter in einer bergigen Steppenlandschaft.
Schon das Cover deutet an, dass es auf "Long Road Made Of Gold" ein wenig erdiger und gradliniger zugeht. Die Produktion ist regelrecht zum Anbeißen und man fühlt sich sofort, als würde man vor der Bühne stehen. Ich habe es erlebt, wie bei KAMCHATKA das Tanzbein bis zur Ekstase geschwungen wird und gleich bei den ersten drei neuen Liedern wird der Schweiß garantiert wieder fließen. Es ist einfacher, geradeaus gespielter Hard Rock mit Drive und Klasse. Vor allem die Gitarrensoli von Thomas Juneor Andersson zeugen von einer tiefen Rocker-Seele und sind einfach die Essenz dieser Musik.
Klar orientiert sich KAMCHATKA nach wie vor an den (Blues-)Rock-Größen der Siebziger, erarbeitet sich aber gerade bei der Produktion auch einen beträchtlichen Abstand zu alten UFO, ZZ TOP oder TEN YEARS AFTER, die unter anderem für KAMCHATKAs Musik Pate stehen. Nein, KAMCHATKA klingt durchaus sehr zeitgemäß und ich bin großer Fan dieses Sounds!
Es gibt allerdings ein paar kleine Abstriche im Vergleich zum Vorgänger. Den liebte ich nämlich ganz besonders für seine einfühlsamen Momente mit leichtem, early-DEEP-PURPLE-Feeling. Aber solche Songs wie 'Broken Man' oder 'Dragons' finde ich auf "Long Road Made Of Gold" leider nicht und auch den fetzigen Rockern fehlt im Vergleich der letzte Schuss Ohrwurmeligkeit. Dafür hat das Album aber wie gesagt mehr rockige Energetik und mitunter einen coolen Country/Southern-Rock-Einschlag (z.B. 'Long Road' oder 'Take Me Back Home' ) zu bieten, und bringt auch die Klasse der einzelnen Musiker mehr als früher zum Tragen. Allein das ist schon ein Grund, die neue KAMCHATKA einzutüten.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Thomas Becker