KAMCHATKA - The Search Goes On
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2014
Mehr über Kamchatka
- Genre:
- 70ies Hardrock/Psychedelic/Stoner/Blues
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Despotz (Cargo Records)/Pirate Smile
- Release:
- 21.02.2014
- Some Days
- Son Of The Sea
- Tango Decadence
- Coast To Coast
- Pressure
- Cross The Distance
- Broken Man
- Dragons
- Thank You For Your Time
- The Search Goes On
KAMCHATKA liegt in Varberg, Schweden, und rockt auf altehrwürdige Art und Weise.
"The Search Goes On" von KAMCHATKA ist ein weiterer starker Beitrag einer schwedischen Band zum großen Sammelsurium der vom Hardrock der Siebziger beeinflussten Rockbands. Dabei ist KAMCHATKA eine der ersten Bands gewesen, die diesen Sound für die heutige Zeit wieder so attraktiv gemacht haben. Das Debut erschien anno 2005 und "The Search Goes On" ist nun schon das fünfte Album. Der Vorgänger "Bury Your Roots" wird wohl keinem entgangen sein, der die einschlägigen Rockmagazine liest und auch hier bei POWERMETAL.de gab es wohlwollende Worte und eine Tourpräsentation.
Es hat sich in der Zwischenzeit ein bischen was getan bei KAMCHATKA. Das Powertrio hatte auf einmal eine vakante Position am Bass zu besetzten. Und kein Geringerer als Freund und Kollege Per Wiberg füllt diese Rolle nun aus. Ja, genau, Wiberg, der ex-Tastenmann von OPETH und SPIRITUAL BEGGARS. Mehr noch, schaut euch mal auf der Bandhomepage die schön gefärbten Coverartworks an. Das hat auch alles Per Wiberg gemacht.
Das Wiberg-Cover von "The Search Goes On" zeigt einen Taucher in altem Equipment noch mit einem Anzug und einem Helm aus Metall, der sich am Rand eines dunklen Kliffs bewegt. Ein bischen verloren sieht er aus, obwohl zwei seiner Kollegen hinter ihm schwimmen. Er ähnelt dabei auch ein wenig einem Raumfahrer auf gefährlicher Mission.
Was kann man nun von diesem Bild auf die Musik übertragen? Nun, auch KAMCHATKA setzt auf altes Gerät, das einen sehr angenehmen, warmen Klang erzeugt. Dabei ist die Musik gar nicht so dunkel-düster oder gar metallisch, wie die Hülle des Tauchers. Dennoch wird anfangs zackig gerockt: Der Opener 'Somedays' lässt mit seinen fast hektischen Drumbeats aufhorchen, 'Son Of The Sea' ist dann straighter Rock n' Roll, die stampfende Singleauskopplung 'Tango Decadence' kann man schön mitsingen. Es gibt also Grund zur Freude aber noch nicht zur Euphorie. Die kommt jedoch spätestens in der zweiten Hälfte der Platte auf, in der die Band etwas experimenteller, psychedelischer und dabei auch wehmütiger und melancholischer wird. Euphorie wäre jedoch das falsche Wort. Das schöne 'Cross The Distance' entlockt mir ein seufzendes "Hach, was fühl ich mich wohl", das darauffolgende 'Broken' ist so herrlich gefühlvoll gesungen und treibt mir mit seiner sanften Schwermut fast Wasser in die Augenwinkel. Aber eher aus Freude, nicht aus Trauer. Das ist einfach ganz ganz toll gemachte, einfache Rockmusik. 'Dragons' mit einer schönen Akustikgitarre und nochmals tief reichendem Gesang setzt da sogar noch mal einen drauf, bevor mit 'Thank You For Your Time' nochmal mitreissend gerockt wird. Thank YOU for making this, KAMCHATKA! Das spacige 'The Search Goes On' ist dann ein feiner Abschluss einer feinen Scheibe und passt irgendwie perfekt zum Cover. Er sieht halt doch auch aus wie ein Raumfahrer, der Taucher.
Fazit: 7 Punkte für die erste Hälfte, 10 Punkte für die Zweite macht im Schnitt 8,5. Kaufempfehlung an alle, die sich im weiten Musiversum zwischen DEAD LORD, DEEP PURPLE und YEAR OF THE GOAT wohlfühlen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Thomas Becker