KAMMERSPIEL, DAS - Der Einkehr später Gast
Mehr über Kammerspiel, Das
- Genre:
- Ambient / Gothic / Elektro
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Lost Souls Graveyard
- Release:
- 15.03.2009
- Warten (zwischen Angst und Hoffnung)
- Auf weiter Flur
- Zeitreise
- Ein heiliger Ort
- Der Einkehr später Gast
- Endlos fallen
- Sogwirkung
Romantischer Gothic/Ambient-Mix von Grabnebelfürst Dirk Rehfus für Eskapisten und Romantiker.
DAS KAMMERSPIEL ist ein Soloprojekt von Dirk Rehfus, seines Zeichens Sänger, Bassist und Keyboarder der GRABNEBELFÜRSTEN, geprägt von Piano- und Keyboardklängen, dem Bass als Melodieinstrument, Ambient-Sounds und sehr poetisch intendierter Lyrik. Eine E-Gitarre vernimmt der Hörer eher selten, auch das Schlagwerk ist synthetischer Art, aber manchmal sogar recht schnell und hart. Dirk versucht auf diesem Zweitling seines Soloprojekts intensiv mit der Stimmung zu spielen, die atmosphärischen Möglichkeiten der Ambient-Musik auszuloten und dadurch zerbrechliche Traumlandschaften zu malen.
So ist das Intro insgesamt instrumental und Ambient-lastig, auch das erste richtige Stück 'Auf weiter Flur' (Hörprobe) lässt sich ausgiebig Zeit, bis nach gut zwei Minuten der Gesang einsetzt. Der ist hauptsächlich gruftig-gotisch mit dezenter romantischer Note, aber auch mit einer gewissen Boshaftigkeit und gelegentlichen Keifattacken. Schräg wird es gegen Ende des Songs, wenn durch eine verstärkte Elektro-Rhythmik eine gewisse Geisterbahn-Stimmung vom Jahrmarkt hinzutritt, nur um zuletzt wieder einer düsteren und kalten Atmosphäre zu weichen. Auch der folgende Song 'Ein heiliger Ort' wird über drei Minuten von gruftigem, elektronischem Ambient-Knarren eingeleitet, das allerdings etwas lang braucht, um sich in ätherische Sphärenklänge aufzulösen. Das Stück selbst fängt mit sehr interessanten und im Vordergrund stehenden Basslinien an, lässt im späteren Verlauf aber der poetisch angehauchten Sangeskunst ebenso viel Raum, wie spacigen Synths mit 70er-Psychedelic-Schlagseite. Stärken im Metier des Geschichtenerzählens in gruseliger Manier offenbart indes das gelungene Titelstück.
Die Mischung aus Ambient, Gothic, Elektro und Metal-Anflügen ist mir bei DAS KAMMERSPIEL persönlich mitunter etwas zu langatmig und zu distanziert. Die romantisch-eskapistischen Texte sind mir ebenfalls etwas zu entrückt und unwirklich, aber für gerne und ausgiebig in Melancholie und trauriger Anmut schwelgende Seelen mag das Projekt durchaus seine Reize haben.
Anspieltipps: Auf weiter Flur, Ein heiliger Ort, Der Einkehr später Gast
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle