KAMPFAR - Profan
Mehr über Kampfar
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Indie Recordings
- Release:
- 13.11.2015
- Gloria Ablaze
- Profanum
- Icons
- Skavank
- Daimon
- Pole In The Ground
- Tornekratt
Black Metal ganz großartig!
Lange, ja sehr lange Zeit haben sich diese Nordmänner ihren Status erkämpfen müssen. Als kleines Licht in der finstersten aller Szenen gestartet, stand KAMPFAR schon immer im Schatten großer Acts wie SATYRICON und EMPEROR, konnten sich im Pagan-Bereich zwar musikalisch immerzu mit THYRFING, ENSLAVED und Co. messen, aber dennoch nicht deren Anerkennung ernten. Schließlich musste die Band den harten Weg gehen und sich vor allem mit der wachsenden Live-Präsenz beweisen. Doch die Gerechtigkeit hat längst gesiegt: "Profan", das neue Album der Streitkräfte aus dem hohen Norden, ist eines der meist erwarteten des laufenden Kalenderjahres, während der Name KAMPFAR für hymnische Tonkunst der ganz besonderen Art etabliert ist. Sollte der Siegeszug nun also weitergehen?
Geht es alleine um die musikalischen Qualitäten des neuen Releases, ist dies jedenfalls nicht zu befürchten. Ganz im Gegenteil: Vielleicht hat man diesmal sogar das beste Album der gesamten Bandhistorie eingespielt, was mit Blick auf die bisherigen sechs Full-Length-Glanztaten bereits ein außergewöhnliches Statement darstellt. Doch die harsche Präsentation der sieben neuen Songs in Kombination mit den epischen, manchmal wieder angenehm elegischen Melodien und dem Schlachtengesang der Pagan-Nebenspielwiese ist einfach fabelhaft. KAMPFAR kommt immer wieder sehr schnell auf den Punkt, lässt sich aber die Option nicht nehmen, mit ausladenden Arrangements durchaus auch etwas Verspieltes in den aktuellen Stoff zu bringen. 'Profanum' und 'Skavank' sind kleine Meisterwerke, zu denen keine der oben genannten Combos heute mehr imstande scheint. Diese Eleganz, aber auch die Kompromisslosigkeit, welche hier Hand in Hand gehen, das ist einfach ganz großer Black-Metal-Ohrensport. Und mit 'Daimon' und 'Pole In The Ground' stehen weiterer Knaller auf Abruf bereit, um dieses eindringliche Wesen namens "Profan" mit der nötigen Intensität zu füttern.
Man durfte bereits Großes erwarten, einen solchen Giganten, wie ihn KAMPFAR hier entfesselt hat, war aber selbst in den kühnsten Träumen nur eine Phantasievorstellung. Aller guten Dinge sind also sieben; denn es ist das siebte Werk und das erste nach dem 20-jährigen Bandjubiläum, das den wahrscheinlich historischsten Meilenstein in der Geschichte dieser nimmermüden Truppe markiert!
Anspieltipps: alles
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Björn Backes