KARNEL, BRUNO - Villa Solitude
Mehr über Karnel, Bruno
- Genre:
- Post Rock
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Bitume Productions
- Release:
- 14.03.2025
- Leaving Diaspar
- Heliopolis
- Candlelight City (ANOB)
- Tvé Město I
- Edepol
- Lightnings
- Okhta-Tsentr
- Vndadiem Ou Le 21h06
Verzwickter Art Rock mit unausgegorenem Konzept.
Eine schwer greifbare Schwermut liegt über dem neuen Album des französischen Multiinstrumentalisten BRUNO KARNEL, dazu eine recht große stilistische Bandbreite, die das Art-Rock-Konzept des Musikers zwar immer wieder neu aufleben lässt, die jedoch zur gleichen Zeit oftmals verhindert, dass man einen konkreten Zugang zu "Villa Solitude" bekommt. Denn so sehr man sich auch bemüht, die Mischung aus traurigen Indie-Sounds, recht bedrücktem Prog Rock und undurchdringlichem Post Rock für sich selbst in Einklang zu bringen, so häufig stolpert man am Ende über den sehr sperrigen Charakter dieser Platte. Und damit sind bereits Hindernisse im Weg, die man schon nicht mehr beiseite schieben kann, wenn der Erstkontakt noch nicht abgeschlossen ist.
Karnel sucht zweifelsohne nach einer speziellen Form des künstlerischen Ausdrucks und will sich dabei gar nicht festlegen, welche Inhalte willkommen sind und bei welchen noch klare Fragezeichen stehen. So experimentiert er mit einer Fülle von vertrackten Rhythmen, kreiert auch keine schlüssigen Gitarrenparts und ist auch als Sänger nun nicht derart mitreißend, dass man über das eine oder andere Manko hinwegsehen könnte. Fakt ist nämlich zudem, dass "Villa Solitude" auch emotional wenig auslöst, sich gerne hinter der progressiven Ader der Songs versteckt und schlussendlich unvollendet wirkt. Mit einer bewegenden Komposition wie 'Lightnings' kreiert er zumindest einen kurzen Höhepunkt, der aber auch nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass "Villa Solitude" an vielen Stellen unausgegoren wirkt und damit auch keinen Treffer landet - so sehr man dies dem ambitionierten Franzosen auch wünschen würde.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes