KEEP OF KALESSIN - Armada
Mehr über Keep Of Kalessin
- Genre:
- Epic Black Metal
- Label:
- Tabu Recordings
- Release:
- 24.04.2006
- Surface
- Crown Of The Kings
- The Black Uncharted
- Vengeance Rising
- Many We Are
- Winged Watcher
- Into The Fire
- Deluge
- The Wealth Of Darkness
- Armada
Kriegerisch. Phänomenal kriegerisch. "Armada" heißt das inzwischen dritte Album von KEEP OF KALESSIN. Es ist ihre zweifellos beste Scheibe, quasi ein vertonter Beweis der populären Theorie, dass die dritte Platte einer Band über ihren weiteren Weg entscheidet. Ganze zwei Jahre haben sich die Norweger Zeit für diesen fünfzigminütigen Schlag genommen - und mit "Armada" quasi den Black Metal nordischer Prägung neu erfunden, der Szene frische Impulse gegeben.
Der kreative Quantensprung scheint besonders am Gitarristen zu liegen. Obsidian C. zeigt bei KEEP OF KALESSIN seit ihrer Gründung 1994, wie genial er es versteht, die eisige Kälte des norwegischen Black Metals mit epischen Strukturen, umwerfenden Melodien und brachialer Härte zu einem Meisterwerk zusammenzuführen. Bei Songs 'Into The Fire' oder dem göttlichen Opener 'Crown Of The Kings' gelingen dabei nun qualitative Höchstleistungen, die durchaus an das geniale Schaffen von EMPEROR zu ihren Hochzeiten mit "Anthems To The Welkin At Dusk" erinnern. KEEP OF KALESSIN agieren jedoch nicht im Windschatten solcher Vorbilder, viel zu eigenständig und innovativ klingen ihre Songs dafür. Treibende Exzesse wie 'The Wealth Of Darkness' leben von unglaublich schnellem Drumming, messerscharfen Riffs und sanften Keyboards, die zu keiner Sekunde die Härte zu mindern vermögen. Zur größtmöglichen Abwechslung schieben KEEP OF KALESSIN jedoch auch ruhige Parts ein, die sich wie von selbst in die Songs zu integrieren scheinen, egal wie lang die einzelnen Stücke auch dauern. Und dann gibt es da noch diese fesselnden, fast schon eingängigen Melodien... Meisterhaft. Dazu kommt die Stimme von Frontmann Thebon, der einmal markerschütternd kreischt, dann wieder tief brüllt, aber auch klar singt oder einfach rau röhrt. Diese stimmliche Breite bringt weitere emotionale tiefe in die Musik von KEEP OF KALESSIN. Als finales Tüpfelchen ist das Artwork von "Armada" der Musik entsprechend ausgefallen: Die düstere Nordland-Armee mit den hochgereckten Lanzen vor einem dramatischen Sonnenuntergang sieht einfach schick aus.
Ja, es ist schlichtweg fantastisch, was dieses Quartett auf "Armada" zustande gebracht hat - nicht umsonst wird die Platte von Journalisten quer über dem Erdball zur Zeit angepriesen, manche sprechen gar jetzt schon von einem Jahrhundertwerk. Dies lässt sich so jetzt zwar noch nicht behaupten. Aber fest steht, dass mit "Armada" der Standard für Veröffentlichungen im Black Metal für dieses Jahr gesetzt sein dürfte - denn viel besser lässt sich der Gedanke dieser Musik nicht in Töne umsetzen. KEEP OF KALESSIN sind damit als weitere Gottband etabliert. Langanhaltender Applaus.
Anspieltipps: Alles
- Redakteur:
- Henri Kramer