KEPLER TEN - Delta - V
Mehr über Kepler Ten
- Genre:
- Progressive Rock / Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- White Star Records / Just For Kicks
- Release:
- 24.02.2017
- Ultraviolet
- Time And Tide
- The Stone
- Swallowtail
- The Shallows
- In The Sere And Yellow
- Red Skies Rise
Neues Label, neue Band - viel Neues für Proggies!
Ein unbeschriebenes Blättchen ist nicht nur diese Band, auch White Star Records ist neu im Geschäft. Eine ungefähre Ahnung, was auf einen zukommt erhält man jedoch, wenn man weiß, dass sich hinter dem Label John Mitchell verbirgt. Der ist nämlich als Mastermind von IT BITES ein Begriff und hat zudem auch als Bandmitglied von Prog-Heroen wie ARENA, KINO und FROST* schon x-fach auf sich aufmerksam machen können.
Nicht weiter erstaunlich also, dass KEPLER TEN dem Prog Rock in eher "traditioneller" Version frönt und auf vorwiegend ausladende Epen - sieben Songs in 50 Minuten - setzt. Handwerklich erweist sich das Trio dabei über jeglichen Zweifel erhaben, und auch was das Songwriting betrifft, klingt die Scheibe durchaus ausgereift. Irgendwie auch logisch, denn die drei Musiker - James Durand (Vocals, Bass, Keyboards), Steve Hales (Drums, Piano) und Richie Cahill (Gitarre) - verfügen allesamt über reichlich Erfahrung im Business (Steve etwa hat mit Steve Grimmet bei LIONSHEART gearbeitet) und sind wohl nicht zuletzt durch ihre gemeinsame RUSH-Tribute-Band R 2 überaus versiert an den Arbeitsgeräten.
An Ideen für vorliegendes Debüt hat es dennoch nicht gemangelt, schließlich vergeht die Spielzeit förmlich wie im Flug und man muss sogar einige Extra-Durchläufe einplanen, um die Fülle an Details für sich entdecken zu können. Sperrig ist die Chose aber keineswegs, vielmehr ist es so, dass KEPLER TEN ein ausgeprägtes Feingefühl für Spannungsaufbauten besitzt und dadurch selbst ein experimentell eingeleitetes Stück wie 'The Shallows' (das übrigens spätere GENESIS in Erinnerung ruft) in Windeseile Ohrwurmcharakter offenbart.
Der Melodik wurde generell ein höherer Stellenwert einberaumt als der Technik. Nachzuhören nicht zuletzt im nach 80er-YES klingenden Hook-Monster 'Time And Tide' sowie dem Finale 'Red Skies Rise', das zwar durch diverse Sprach-Samples aufgefettet wurde und dadurch ein gewisses Hörspiel-Flair versprüht, an sich aber eine von der Basis her locker-flockige, hart intonierte Rock-Nummer mit einprägsamen Refrain ist.
Kurz, ein überaus gelungenes Debüt, das auch den Label-Chef, der auch für den Mix zuständig gewesen ist, stolz machen wird.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer